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UNNAMED heute

12. November 2013 / Eingestellt von thw um 11:19 / 0 Kommentare

Elana Katz

Künstlergespräch:
Präsentation von SPACED MEMORY, eine verwandte Arbeit über ausgelöschte jüdische Orte in Osteuropa

Dienstag, 12. November 2013, 19 Uhr


Ausstellung: 6. November – 12. November 2013

UNNAMED
Eine Installation über die Namenssuche für Namenlose

Diehl CUBE freut sich die Installation 'Unnamed' der jüdisch-amerikanischen Künstlerin Elana Katz ankündigen zu können, sowie das Künstlergespräch 'Spaced Memory' zum Abschluss der Ausstellung.
In Unnamed arbeitet Elana Katz mit einer Grabsteingruppe, die auf einem Berliner Friedhof zur Entsorgung vorgesehen war. Die Steine sind aus einem Bereich auf dem Friedhof, der “Opfern” des zweiten Weltkriegs gewidmet ist: die Männer und Frauen waren deutsche Soldaten, Polizeibeamte, Angehörige der Luftwaffe, Kriegsgefangene und Zivilisten.

Diese Steine verkörpern Die Deutschen der NS-Zeit, einer Figur, die in der sozialen Konditionierung der Künstlerin als Amerikanerin und besonders als Jüdin stark entmenschlicht wurde. Katz konfrontiert und arbeitet mit diesen Steinen, die diesem namenlosen Feind einen Namen geben. Unnamed greift also sowohl die Humanisierung des Dämonisierten auf, als auch die Themen Verheimlichung, Schutz, Auslöschung und Gedächtnis.

Nachdem die Künstlerin die Grabsteine gefunden und gesammelt hatte, wurde der Friedhofsverwaltung mitgeteilt, dass Katz die Steine in ihrem Besitz hat. Sie wurde verpflichtet, die Steine zurückzugeben, da sie für die Liquidation durch die Friedhofsbehörde vorgesehen waren. Diese Installation präsentiert somit die Trennungsaktion der Künstlerin mit den Steinen, bevor sie an die Friedhofsverwaltung gesendet wurden, um zerstört zu werden.

Am 12. November wird Diehl CUBE mit Spaced Memory eine besondere Veranstaltung zu Gast haben, in der Elana Katz ein Projekt über Orte jüdischer Geschichte in Osteuropa präsentiert, die nicht mehr existieren. Katz‘ laufenden Arbeiten untersuchen Orte, die in Rumänien und Serbien überschrieben und vergessen wurden, und behandeln Post-Memory, Abwesenheit und Wahrnehmung an Standorten historischer Auslöschung. Dieses Gespräch wird das Konzept der Arbeit vorstellen, sowie seine historische und zeitgenössische Bedeutung, und wird damit die Rolle der Kunst für die Anregung von Bewusstsein und Denken im komplexen historischen Diskurs betrachten.

Geschafft....

2. März 2013 / Eingestellt von thw um 21:08 / 0 Kommentare


Der Versuch Nummer 256 hat endlich den Erfolg gebracht und sah mich in der Volkksbühne in der Mitte der Sitzreihen in der Volksbühne, um zum ersten Mal 'Videoart at midnight' zu sehen und zu erleben, inklusive persönlicher Einladung und Begrüssung durch Ivo Wessel.

Und ich habe es genossen. Douglas Gordon habe ich kaum erkannt und nach der Vorstellung war er schon verschwunden. Schliesslich haben wir zu den Frühzeiten der Kunstwerke zusammen die Ausstellung von ihm erarbeitet.

Das nächste Mal bin ich auch wieder dabei. Und bin schon neugierig auf die nächsten Nacht...Hier der Hinweis auf die nächste Veranstaltung



#43: Martin Skauen

Friday, Mar 8th, 2013, 24:00 | midnight

BABYLON, Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, big cinema hall

(Eintritt frei | admission free)


Martin Skauen's SLIDESHOW JOHNNY

the artist is present.

Wir freuen uns Euch zu sehen | we are looking forward to seeing you

Herzliche Grüße | best regards
Ivo Wessel, Olaf Stüber


http://www.videoart-at-midnight.info
http://www.facebook.com/videoartatmidnight

http://www.videoart-at-midnight-edition.info/

Worte des Monats

1. März 2013 / Eingestellt von thw um 10:25 / 0 Kommentare

"Es war ja die größte Leidenschaft von Spex, auf Verständlichkeit geschissen zu haben - aus unterschiedlichen Gründen. Der Wunsch, Theorie zu machen, war ja nur einer, ein vielleicht stärkerer war Poesie. Sich davon zu distanzieren, heißt natürlich, etwas Entscheidendes zu verpassen. Es wird eher umgekehrt ein Schuh draus. Ich denke ja, dass die 'verständlichen' wie die 'unverständlichen' Texte heute als historische erläuterungsbedürftig sind. Gerade weil Gegenwartstexte kryptisch sein müssen - neue Namen sind geil -, weil man der Gegenwart nur habhaft werden kann, wenn man neue Namen und neue Begriffe entwickelt."

sagt Diedrich Diederichsen in der JUNGLE WORD gegenüber Pascal Jurt.

Und jede neue Generation macht es wieder so. So entwickelt sich der Gedanke und die Sprache.
Dank dem Perlentaucher von heute

So isses...in Worten von R.W. Fassbinder

18. Februar 2013 / Eingestellt von thw um 14:53 / 0 Kommentare

Leider nur in Düsseldorf und Berlin ist blamiert

15. Februar 2013 / Eingestellt von thw um 16:00 / 0 Kommentare



MONTAG, 18. FEBRUAR 2013, 19:30 UHR

EIN ABEND MIT KENNETH ANGER

VENUS & APOLL, Worringer Platz 8, 40210 Düsseldorf


FILMSCREENING:
Puce Moment (6 Min., 1949)
Inauguration of the Pleasure Dome (38 Min., 1954)
The Man We Want To Hang (14 Min., 1995-2002)

gefolgt von einem Gespräch mit Kenneth Anger
geführt von Daniel Kothenschulte & Philipp Fürnkäs

Kenneth Anger, heute 86, ist der letzte Überlebende der ersten Generation des amerikanischen Avantgardefilms. Urahn der Pop-Art und Pionier der Camp-Kultur. Mit 15 Jahren entsteht sein erstes Meisterwerk Tinsel Tree (1942): Ein handkolorierter Film, in dem ein Weihnachtsbaum Feuer fängt. Sein Kurzfilm Fireworks (1947), eine homosexuelle Phantasie, in der er selbst die Hauptrolle spielt, gehört zu den meistzitiertesten Avantgardefilmen. Als Autor der Skandalchronik Hollywood Babylon begründete er eine gegenläufige Lesart des Studiokinos und lieferte ein Modell einer künstlerischen Aneignung dieses Bildererbes.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kenneth Anger Restrospektive in Kooperation mit der VIDEONALE.14 - Festival For Contemporary Video Art, Bonn statt.


MONDAY, 18 FEBRUARY 2013, 7.30 PM

AN EVENING WITH KENNETH ANGER

VENUS & APOLL, Worringer Platz 8, 40210 Düsseldorf


FILM SCREENING:
Puce Moment (6 min., 1949)
Inauguration of the Pleasure Dome (38 min., 1954)
The Man We Want To Hang (14 min., 1995-2002)

followed by a conversation with Kenneth Anger
hosted by Daniel Kothenschulte & Philipp Fürnkäs

Forbearer of pop art, pioneer of camp culture: Kenneth Anger, 86 years old, is the last survivor of the early American avant-garde film. At the age of 15 Anger creates first masterpiece Tinsel Tree (1942): a hand coloured film in which a christmas tree catches fires. His short film Fireworks (1947), a homosexual fantasy in which he plays the lead role is one of the most cited avantgarde films. As the author of the scandalous chronicle Hollywood Babylon he established an alternative reading of the studio cinema and provided a model of artististic appropriation of its heritage of images.

The event is part of the Kenneth Anger restrospective in cooperation with VIDEONALE.14 - Festival For Contemporary Video Art, Bonn.




Und Berlin ist blamiert...




Herum geschlichen

10. Februar 2013 / Eingestellt von thw um 13:04 / 0 Kommentare

Die Mütze fiel mir gleich ins Auge, ohne dass ich ein blaues bekam...


Und gestern habe ich zugegriffen....am Alexanderplatz

und bin mir garnicht sicher, ob ein Zweitexemplar noch vorhanden ist.

Zusätzlich ist das Modell etwas klein geraten... Aber der Winter ist ja bald vorbei oder?



Fast ein Wunder...

18. Dezember 2012 / Eingestellt von thw um 21:26 / 0 Kommentare

Gestern streife ich so über den Alexanderplatz, nichts Genaues im Visier und finde mich dann plötzlich bei Tchibo...

Und was entdecke ich da:


die hier abgebildete Uhr, nach der ich schon länger gesucht hatte, aber den Verlust auch schon fast vergessen hatte.

In einem Moment der Enttäuschung und Trauer vor einigen Monaten hatte ich die vorherige gleichartige Uhr mit einem Fußtritt ins 'Jenseits' gekickt bzw. in den Abfall. Das Exemplar störte mich immer in seinem blau silbernen Glanz. Und an ein neues Exemplar war gar nicht zu denken. Aber zuweilen belehrt einen das Schicksal auch mit dem Gegenteil
Und nun stand da das richtige Objekt, in einem hellen Grau, mit sogenannter 'Soft-Touch-Oberfläche'. Andere Oberflächen wären mir lieber, aber wer will hier und zu diesem Augenblick noch Ansprüche anmelden...

...Fragt sich nur, ob ich noch einer zweiten Exemplars bedürftig bin. Ich glaube nicht. Eins reicht erst mal....

Zum Ende

15. Dezember 2012 / Eingestellt von thw um 15:44 / 0 Kommentare

dieses Jahres, das kein gutes war, erinnert mich mein alter Freund Rainer an

frühe Fertigkeiten künstlerischer Art, ausgeführt noch mit einer mehr oder minder

mechanischen Schreibmaschine...




Wer genau liest (mit Lupe) kann links unten die Jahreszahl 82 entziffern.

Wer zu oft in Donaueschingen war und in der Nachbarschaft 'richtige' Künstler hat, dem

fällt die Kunst fast in den Schoß.

Die Originale liegen noch in irgendwelchen Kisten....


Und Cage (s.u.) scheint weit weg.

Cage frei

11. Dezember 2012 / Eingestellt von thw um 12:17 / 0 Kommentare

Da ist es: Der Vogel kann fliegen.


john cage | thomas wulffen – rrose to the occasion.

ein gespräch | a conversation | une conversation


verlag für moderne kunst nürnberg | kunsthalle marcel duchamp no. 8

deutsch | english | français,
112 pages, hardcover, 14 x 10.5 cm,
euro 20.00, isbn 978-3-86984-385-8

information download pdf | purchase publication hello@akmd.ch

Nach etlichen Jahren hat ein noch nicht bekanntes Gespräch mit John Cage einen öffentlichen Ort gefunden, umgeben von einem pastosen Blau.

Weitere Angaben folgen...

American Fine Arts

18. November 2012 / Eingestellt von thw um 17:59 / 0 Kommentare



Ich hatte das Glück zu rechten Zeit vor Ort zu sein, um Colin de Land persönlich kennen zu lernen.

So ist dieses Buch eine doppelte Erinnerung, an die Zeit damals und das Wirken von Colin de Land.

Und ganz nebenbei ein 'neues' Antquariat entdeckt, das

Antiquariat Herold


in der

Hagelbergerstr. 15
in Kreuzberg

und gegenüber kocht

Mutti

Hausmannskost

in der

Großbeerenstr 36


Sehr empfehlenswert!


Und das alles in der Straße, in der ich vot 30 Jahren in Berlin angekommen bin:

Kreuzberg 61


Zurück zum Buch: Es handelt sich um eine Veröffentlichung der Halle für Kunst in Lüneburg. Ein verdienstvolles Unternehmen!

Entdeckt

31. Oktober 2012 / Eingestellt von thw um 10:07 / 0 Kommentare

Da schlendert man so nach Lust und Laune durch die Joachimstr. in Berlin Mitte und dann findet man da eine schöne Fotoausstellung, die in geschickter Weise gleichzeitig gegenwärtig ist und dennoch die Historie der Fotografie feiert. Die Arbeiten stammen von Nicole Ahkand und Oreet Ashery und sind zu sehen in der c.wichtendahl.galerie in der Joachimstr. 7 in Berlin Mitte zu sehen.



Und das Thema passt perfekt  zum  EMoP, dem European Month of Photography.

Das Foto links stammt von Nicole Ahland und trägt den Titel:

schau mich nicht an! #8 2012 c-print 45 x 60 cm

(Unter Verwendung von Irving Penn, Nude, 1949-1959)

und rechts

Oreet Ashley After Duchamp, 2000, archival digital print, 60 x 100 cm.


Verstanden?

Wenn nicht, dann auf in die Joachimstr. 7, 10119 Berlin, Di - Sa 12 -18 Uhr

50!

Eingestellt von thw um 08:27 / 0 Kommentare


Leider hatte ich nur eine italienische Version des ersten Fimplakats zum ersten James Bond, erschienen auf der Welt vor 50 Jahren. 

Und den Hinweis auf die Herkunft des Plakats soll nicht im Hin und Her untergehen. Es handelt sich nämlich um die Einladungskarte  zur Eröffnung der Ausstellung:

Bond, ....James Bond

Filmplakate und Fotografien aus fünfzig Jahren 

im Deutschen Plakatmuseum im Museum Folkwang

vom  bis 10.11.2012 bis 13.1.2013

Dazu gibt es ein Katalogbuch  in der Edition Folkwang/Steidl.

Und jetzt gibt es einen neuen Bond mit Daniel Craig und ich überlege mir, ob ich den nun wirklich sehen will.

Hier an dieser Stelle werde ich dann berichten...

Wulffen....Thomas Wulffen

objet trouvé

29. Oktober 2012 / Eingestellt von thw um 07:55 / 0 Kommentare


Das ist die Vorderseite und die macht schon Lust. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Laden in der Rosenthaler Str.71 unter dem Titel 'objets trouvés' . Dahinter versteckt sich ein Verkauf von Vintage-  Industriedesign.

Thomas Odyseuss

24. September 2012 / Eingestellt von thw um 18:07 / 0 Kommentare

Seit schon 4 Wochen lebe ich fast auf der Straße, weil die richtige Wohnung restauriert wird. Und ich noch keine neue gefunden haben...
Allein streife ich jetzt von Wohnung zu Wohnung, verärgere alte Freunde (you know who) und lerne neue kennen...z.B. einen spanischen Kunstkritiker, dessen einen leeren Raum ich jetzt  nutzen kann. Aber die Heizung will nicht so richtig....
Gestern noch in der Pension Regenbogen in der Voigtstr, die mir gefallen hat... Davor, ja davor...wo war das? In der Kreutziger Straße, die mir zum Kreuz wurde.
Jetzt aber in der Adalbertstr im früher sogenannten SO 36. Hat hier jemand eine kleine Wohnung? Morgen streife ich mal so rum. Fü sachdienliche Hinweise auf eine günstige Ein-Zimmer-Wohnung sind wir dankbar und feiern mit dem Hinweisgeber oder -geberin den Einstand im 'neuen' Leben.

Wozu das alles? Um sich wie Leopold Bloom zu fühlen, die Hauptfigur des Romans 'Ulysses' von James Joyce?
Ich weiß es nicht, aber zumindest hat ein Jahr mit der Endziffer 2 immer Bedeutung.. 72 erste eigene Wohnung, 82 Umzug nach Berlin, 92 ohne Bedeutung genauso wie 2002. Dafür muss dann 2012 zeigen, was alles noch möglich ist bis zum letzten...Aber 2013 steht ja vor den Türen...

Gegenüber leuchtet hellgrün die Fassade des Abholmarkts 'Mengi' mit den Hinweisen 'Getränke Spirituosen Tabakwaren' 
waagerecht und senkrecht 
'Abholmarkt'. 
Da hol ich mir nachher ein Bier....Und nebenan versucht sich jemand an einer Klarinette...das Leben geht weiter!
 

Seltsam, seltsam...

6. September 2012 / Eingestellt von thw um 16:25 / 0 Kommentare

Was sollen wir davon halten? Zumindest ist es keine radikale Geste, sondern ein schlechter Witz...zum Nachteil der Institution:

Hier die Fakten:


Sehr geehrte Damen und Herren,

entgegen der Ankündigung von Elke Krystufek das Haus am Waldsee mit einer raumfüllenden Installation in ein „Landschaftsgemälde“ zu verwandeln, hat die Künstlerin es vorgezogen das Haus ohne jeden Kommentar  leer zu lassen. Wir können ihr Nichthandeln nur als konzeptuelle Geste auffassen, da die Künstlerin seit Juni nicht ansprechbar ist. Bitte finden Sie weitere Hintergründe zu Elke Krystufeks radikaler Geste im Anhang.

Die Ausstellung wird ab heute bis zum 09.09. geöffnet sein.
Die Ausstellung „Downtown“ mit Erik Schmidt wird vorgezogen und läuft von 05.10. bis 31.12.2012.
Der Aufbau wird ab 10.09. in der Zeit zwischen 12 bis 18 Uhr öffentlich zugänglich sein.

Mit vielen freundlichen Grüßen
Katja Blomberg

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Dr. Katja Blomberg
Leitung

Haus am Waldsee
Internationale Gegenwartskunst in Berlin
Argentinische Allee 30
D-14163 Berlin
www.hausamwaldsee.de




Berlin, den 6. September 2012 

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, 

entgegen der Ankündigung von Elke Krystufek, das Haus am Waldsee unter dem Titel Harmonie 20 mit Bildern und Objekten aus ihrem Archiv in ein raumfüllendes Landschaftsgemälde zu verwandeln, hat die Künstlerin entschieden, die Ausstellungsfläche leer zu lassen. Da dies ohne jede Mitteilung der Künstlerin geschah, können wir ihr Handeln nur spekulativ bewerten. 
Aus der Entwicklung ihres bisherigen Werkes jedoch lässt sich die extreme Maßnahme herleiten und in die jüngere internationale Kunstgeschichte einordnen. Mitte der 1990er-Jahre beginnt die Karriere einer der radikalsten Malerinnen und Konzeptkünstlerinnen im Bereich der künstlerischen Genderforschung mit einer spektakulären Performance in Wien: Satisfaction ist der Titel einer als Video überlieferten Aktion, bei der sich die 24-jährige Hochschulabsolventin Elke Krystufek, herausgefordert durch ihr amerikanisches Popidol Kim Fowles, vor zahlreichen Vernissage-Gästen selbst befriedigt. Krystufek nutzt die öffentliche Plattform, um Rollen- und Anstandsbilder, Normen und gesellschaftliche Erwartungen aufzulösen und den alles dominierenden männlichen Blick zu entlarven. Es folgen zahllose Selbstporträts als Zeichnungen und Gemälde, Textbilder, Performances, Modeentwürfe und Videoarbeiten, die die Konstruktionen von Weiblichkeit in unserer Kultur analysieren. 
Mitte der 2000er-Jahre ändert sich der Blickwinkel. Anlässlich ihres Auftritts im österreichischen Pavillon bei der Biennale von Venedig 2009 thematisiert Krystufek den weiblichen Blick und engagiert ein männliches, heterosexuelles Modell, um sich dem Männerakt zu widmen. Damit ist sie neben Marlene Dumas international eine der wenigen Malerinnen, die dieses Thema aufgreift. Durchgehend unterliegen Krystufeks Werke einem Paradox: Sie sind zugleich exzentrisch und selbstbewusst sowie verletzlich und höchst fragil. Radikalität und Sensibles sind gleichzeitig wirksam. Nach 2009 beschließt die Künstlerin, selbst nicht mehr als Aktmodell zu agieren. Sie wendet sich dem Islam zu, lernt Arabisch und beschäftigt sich intensiv mit Bilderverbot und Verschleierung. Auf ausgedehnten Reisen hält sie sich im Nahen Osten auf. 
Abgesehen von der für Krystufek zentralen Genderthematik faszinieren sie schon früh Menschen, die jung verstorben oder verschwunden sind. Hier fungiert vor allem der niederländische Konzeptkünstler Bas Jan Ader für sie als Alter Ego. Aders Vater war 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet worden, weil er versucht hatte, Juden über das Meer in Sicherheit zu bringen. Bas Jan, der mit schweren Depressionen zu kämpfen hatte, unternimmt im Alter von 33 Jahren im Frühjahr 1975 den Versuch, in einem kleinen Segelboot den Atlantik zu überqueren. Ein Jahr später findet man sein Boot vor der irischen Küste. Von Ader fehlt bis heute jede Spur. Mehrmals lässt sich Krystufek davon zu eigenen Arbeiten anregen, die bis auf die Osterinseln führen und die Biografie Aders fortsetzen. 
Verweigern und Verschwinden kommen in der jüngeren Kunstgeschichte seit den späten 1960er-Jahren vor. So fanden die Besucher einer Ausstellungsreihe des amerikanischen Malers und Konzeptkünstlers Robert Barry 1969 in der Galerie Art & Project in Amsterdam ein Schild vor: „Während der Ausstellung bleibt die Galerie geschlossen“. Künstler haben, wie Daniel Buren, die Malerei in den Raum getragen oder fest mit der Architektur verbunden. Sie entziehen sich, wie Tino Sehgal, der Dokumentation oder verfassen, wie Frank Bölter, „Bekennerschreiben“, um zu begründen, warum sie sich nicht für eine Ausstellung bewerben, beziehungsweise, wie Kai Althoff bei der Documenta 13, um eine Ausstellungszusage zurückzuziehen.
Eine Absage ohne „Bekennerschreiben“ ist bisher singulär im zeitgenössischen Kunstbetrieb. Krystufeks extreme Geste der Verweigerung kommt einer Selbstverletzung gleich, deren Folgen für
ihr Werk am Eröffnungswochenende von Harmonie 20 noch nicht absehbar sind. Das Haus am Waldsee hat beschlossen, die Ausstellung am 6. September wie geplant zu eröffnen und am 10. September 2012 zu schließen. 

Am Donnerstag, den 4. Oktober 2012, eröffnen wir die Ausstellung Downtown mit dem Maler und Videokünstler Erik Schmidt. Herzlichen Dank an Erik Schmidt, der kurzfristig bereit ist, seine Schau zwei Monate vorzuziehen und den Aufbau öffentlich zu machen: Das Haus bleibt während des ganzen Septembers von 12 bis 18 Uhr geöffnet. 
Dem gesamten Team des Hauses am Waldsee sei für seine besondere Geduld und Hingabe bei der Vorbereitung der Ausstellung von Elke Krystufek besonders gedankt. Ferner danke ich Thomas Rusche, Joachim Bandau, Wilhelm Schürmann und Cella und Georg Girardet für intensive Gespräche, dem Vorstand des Trägervereins, Indina Niggemann, Wolfram Gabler und Kurt Johannson, für seine konstruktive Unterstützung und nicht zuletzt dem Verein der Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee, dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin und dem Hauptstadtkulturfonds für die finanzielle Unterstützung. Katja Blomberg Leiterin Haus am Waldsee Internationale Gegenwartskunst in Berlin
Elke Sylvia Krystufek, Harmonie 20 06. September 2012 – 09. September 2012 „Ich habe beschlossen, mein Leben zum Kunstwerk zu machen. Ich habe kein Privatleben: alles ist öffentlich“ bekannte die 1970 in Wien geborene und heute in Berlin und Wien lebende Künstlerin Elke Krystufek. Im Herbst 2012 findet im Haus am Waldsee eine Ausstellung als Bild-Text-Ton-Collage aus dem Archiv der Künstlerin statt. Die Schau entsteht wie ein Gemälde: Einmal geplantes kann jederzeit mit einem Eimer Farbe übertüncht werden und somit eine andere Gestalt annehmen. Seit eineinhalb Jahren beschäftigt sich Krystufek intensiv mit dem Islam. „Mich hat durch die Beschäftigung mit dem Islam ein anderer Umgang mit Zeit im Ausstellungsbetrieb zu interessieren begonnen. Ich arbeite jetzt gerne mit älteren Arbeiten, auch weil eine Arbeit von 1999 für mich zum Beispiel so weit weg ist, das sie damit gleichzeitig ganz neu ist. Fast fremd. Ich finde es ungeheuer spannend, dass 12 Jahre bei einem Kunstwerk eine so große Rolle spielen. Ich bin fast nicht mehr der Mensch, der diese Arbeit gemacht hat.“ (Elke Krystufek, email 14.Juli 2011) Zum ersten Mal wird Krystufek in einer Einzelausstellung in Berlin vorgestellt und damit eine österreichische Künstlerin gezeigt, die in der Tradition des Wiener Aktionismus vor allem an genderspezifischen Themen der Gegenwart arbeitet. Krystufek wird Ereignis-Räume schaffen, die das Verdrängte von Lust, Gefühl, Körperlichkeit, Affektivität, Spiel, Spontaneität, Neugier und Unbewusstes in Zeichnungen in Fluss hält. Ihr gelingt es durch Tabubrüche und Schamüberschreitungen oft heftige Reaktionen beim Publikum freizulegen. Dabei will sie nicht die Begierde, sondern das Denken ankurbeln. Genderspezifische Konventionen brechen auf. Die Künstlerin setzt extensiv unterschiedliches Material ein. Sie nutzt Versatzstücke aus der Pop- und Alltagskultur, aus Video und Film und bietet zugleich der Reizüberflutung durch die Kunst Paroli. Sie stellt den eigenen Körper zur Schau und nimmt auf diese Weise ungeschützt mit der Umwelt Kontakt auf. Sie demaskiert die auch im Kunstbetrieb sichere Strategie des „Sex sells“. Die Krystufeksche Freikörperkultur ist eine Kultur der Befreiung des Körpers aus seinen kulturellen Zwängen und Dressuren. Als Interventionskünstlerin setzt Krystufek Collage-Techniken ein. Sie verwandelt das Ausstellungshaus in ein Laboratorium des Fremden, Neuen, Unberechenbaren. Krystufeks Kunst zielt auf kritische Reflexion des Alltags. Ihre Zeichnungen, die das eigene Antlitz wieder und wieder wiederholen sind von eigenen Befindlichkeitstexten überzogen, die sich wie Tagebücher durch ihre Arbeit ziehen und den offenen Dialog mit dem Betrachter suchen. Das zu-sich-selbst-Kommen im Anderen könnte als Motto hinter dieser Strategie stehen. Es ist nicht der Rückzug ins Private, den Krystufek empfiehlt, sondern die Repolitisierung des Intimen. Krystufek betreibt Geschlechterforschung. Sie bezieht sich vor allem auf Männlichkeitsphantasien und Konstrukte von Weiblichkeit, aber auch von Männlichkeit durch den weiblichen Blick. Rollen und Masken lassen das Wahre dahinter unsichtbar werden. Ihr Interventionskurs befindet sich in Konfrontation mit dem Bestehenden
und evoziert Entgrenzung. Sie weicht die abendländische Leitdifferenz zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, zwischen Kultur und Leben auf. 

Berlin, im Juli 2012

BIOGRAPHIE
Elke Silvia Krystufek Geboren / born 1970 Lebt und arbeitet in Wien und Berlin/ Lives and works in Vienna and Berlin Einzelausstellungen (Auswahl) / Solo Exhibitions (selection) 2012 HARMONIE 8, Le Confort Moderne, Poitiers HARMONIE 5, Galerie Nicola von Senger, Zürich
2011 Locals and Immigrants, Galerie Susanne Vielmetter, Los Angeles HARMONIE 3, The Box Gallery, Los Angeles HARMONIE 2, Vegas Gallery, London
2010 Heb, Autocenter, Berlin
2009 Der Sex ist im Text, Galerie Nicola von Senger, Zürich The female gaze at the male or unmale man, Galerie Meyer-Kainer,Wien Less Male Art, Kestner Gesellschaft, Hannover
2008 Mother Observing, Galleria Il Capricorno, Venice A FILM CALLED WOOD…, Transit Art Space, Stavanger Bedeutungszuwachs, Galerie Barbara Thumm, Berlin Power Change initiated by a woman, Ulmer Museum, Ulm Responsible for a certain amount of Luck, Camera Austria, Graz
2006/7 Liquid Logic – The height of knowledge and the speed of thought, MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Vienna
Gruppenausstellungen (Auswahl) / Group Exhibitions (selection)
2009 Austrian Pavillion, Biennale Venedig (with Dorit Margreiter and Franziska and Lois Weinberger)

PRESSEINFORMATION
Erik Schmidt – Downtown
Ausstellungsdauer 5.Oktober 2012 bis 30. Dezember 2012
Pressevorbesichtigung Donnerstag, 4. Oktober 2012, 11 Uhr
Unter dem Titel „Downtown“ widmet das Haus am Waldsee dem Künstler Erik Schmidt (*1968 in Herford) eine erste Einzelausstellung in Berlin.
Erik Schmidt geht es in seinem Werk um die Beobachtung symbolischer Prozesse innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Subsysteme. Klischees, Stereotypien, Codes, Rituale, Normen, Muster, Konventionen oder Rollen interessieren ihn besonders. Er beobachtet und erfährt sie im Umfeld unterschiedlicher Randgruppen der Gesellschaft, wie der Occupy-Bewegung, die Schmidt über den Weg der Fotografie in ein unendliches Feld von Farben und Formen malerisch auflöst. Er sieht Plantagenarbeiter in Israel ebenso unter besonderen Bedingungen, wie exotische Pflanzen in den Botanischen Gärten der westlichen Welt. Nicht zuletzt spricht aus allen seinen Werken der Künstler selbst, der sich am Beginn des 21. Jahrhunderts immer noch in einer Sonderrolle der Gesellschaft sieht.
Schmidt arbeitet mit Zeichnung, Malerei und Videoperformance. Er nutzt dafür als Grundlage die eigene Fotografie. In der Ausstellung spannt sich der Bogen von frühen comichaften Zeichnungen und Gemälden von Stadträumen aus den frühen 2000er Jahren bis zur Occupy-Bewegung an der Wall Street in New York 2011/12, von israelischen Plantagenpflückern bis zum Leben unter besonderen Bedingungen in botanischen Gärten im Staate New York. Darüber hinaus portraitiert Schmidt performativ in einer Videoarbeit von 2012 zwei typische Occupy-Demonstranten, deren Rolle er selbst übernimmt. In einer Video-Trilogie, die das homosexuelle Künstlerdasein als einbezogen und doch zugleich ausgeschlossen begreift, wird das scheinbare Verstehen im Nichtverstehen deutlich. Schmidt verleibt sich die existentiellen Themen seiner Kunst stets über das eigene Er- und Durchleiden an, das er über die Abstraktion von Malerei, Zeichnung und Performance mit der zeitgenössischen Öffentlichkeit teilt.
Erik Schmidt studierte von 1992 bis 1997 hat er Illustration und Malerei in Hamburg studiert. Von 1998 bis 2000 setzte er sein Studium an der UdK in Berlin fort. 2002 nahm er ein Stipendium in Weimar wahr und 2006 eines an der Cité Internationale des Arts in Paris. Seit 2000 stellt der in Berlin lebende Künstler international aus. Nach verschiedenen Arbeitsaufenthalten in New York wurde er von Jan Hoet 2007 zu seiner ersten großen Einzelausstellung ins Museum Marta Herford eingeladen. Die Ausstellung stellt Erik Schmidt zum ersten Mal in einer Berliner Institution vor. Im Frühjahr 2013 wird sie im Leopold Hoesch Museum in Düren gezeigt. Der Aufbau vom 10.September 2012 bis 4. Oktober 2012 ist öffentlich.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag Walther König in Deutsch und Englisch zum Preis von € 16.80.
Gefördert durch den Senat von Berlin, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin, Gembusstiftung, Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V..
Ausstellungsort
Haus am Waldsee – Internationale Gegenwartskunst in Berlin
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel.: 0049 (0) 30 801 89 35
www.hausamwaldsee.de
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Eintritt € 7 / ermäßigt € 5
Kindervernissage 7. Oktober 2012, 11 Uhr
Pressekontakt Mirjam Wittmann, presse@hausamwaldsee.de, Tel.: 0049 (0) 30 801 89 35
Pressebilder finden Sie im Pressebereich auf unserer Website:www.hausamwaldsee.de

Ableger

3. August 2012 / Eingestellt von thw um 17:27 / 0 Kommentare

    Ja, das ist der Ableger der documenta 13 hier in Berlin...klein, aber fein...

    zufällig entdeckt auf einem Kiez-Spaziergang...


Labil lapidar

21. Juli 2012 / Eingestellt von thw um 19:08 / 0 Kommentare

Eigentlich wollte ich den Titel 'Lapidar labil' zur Vorstellung der neuen Kunsthalle benutzen...


Habe ich dann nicht gemacht. Aber jetzt in dieser Reihenfolge anläßlich der Diskussion gestern abend.

Das war kein großer Abend und sowohl labil als lapidar. Vielleicht lag es auch an den Gästen auf dem Podium, die ganz konkrete Erfahrungen mit Brands haben. Und vielleicht sich mit diesen nicht anlegen wollten.
Da kam dann auch kein kritisches Wort zum 'Branding' und 'Brand' auf. Da fehlte wohl jemand auf dem Podium, der die Kritik an der Annäherung zwischen Marke und Kunst hätte schärfer formulieren können...  

Aber wir hoffen auf weitere Diskussionen...denn die gibt es hier zu wenig!

Zehn männliche Formen

1. Juli 2012 / Eingestellt von thw um 22:09 / 0 Kommentare





Es gibt viel zu sehen und viel zu lesen in der Ausstellung in der Galerie Crone mit Werken und Austellungdresign von Caroline Bachmann und Stefan Banz. Für die Ausstellung liessen sie die neun männlichen Fomen aus dem 'Großen Glas'  von Marcel  Duchamp dreidimensional nachbilden. Erst beim Blick auf die Texte an den Wänden erschliesst sich, warum hier ein Sakrileg gebrochen wurde.





Tatsächlich handelt es sich darum, dass die Witwe von Joseph Beuys einen Gerichtsbeschluss erwirkte, der dokumentarisches Material auch zum künstlerischen Werk macht und damit der Willkür der Nachlebenden überlassen ist. An den Wänden ist das Protokoll des zweiten Anlauf zur Klärung der 'Tatsachen' in einem Gericht nachzulesen.





P.S.: Der Mensch im Raum ist im weitesten Sinne auch eine männliche Form. Die wirklichen männlichen Formen lassen sich aber besser im Raum bewegen.

P.P.S.: Man sollte wirklich die Text lesen und auf sich wirken lassen, weil ganz unterschiedliche Sphären auf einander treffen. Und dazwischen bewegen sich die Formen....



Sommerpause

22. Juni 2012 / Eingestellt von thw um 21:35 / 0 Kommentare

Das mag der Grund sein, warum dieser Text in einer Berliner Tageszeitung noch nicht erschienen ist. Bevor die Ausstellung ihr Ende findet, veröffentlichen wir den Text an dieser Stelle:


Text zum Foto zum Text
Victor Burgin in der Galerie  Thomas Schulte
Galerien sind Orte einer spezifischen Ökonomie. Diese Tatsache aber wird einem erst bewußt, wenn die Ökonomie in den Hintergrund gerückt wird. Beispielhaft dafür ist die Ausstellung des Werke von Victor Burgin in der Galerie Thomas Schulte, die als gelungene Darstellung eines künstlerischen Werkes zu verstehen ist. Was zu sehen ist, ergibt eine Art Retrospektive des Werkes von Victor Burgin. Gleichzeitig erhält der Besucher eine konzisen Einblick in die frühen Jahre der sogenannten Konzept Kunst. Victor Burgin, Jahrgang 1941, gehört zu den Pionieren dieser Kunst, die weniger mit Konzepten, sondern eher mit Begriffen zu tun hat. So erstaunt es dann auch nicht, dass er zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe 'Art & Language'gehörte.
Sprache und dessen Verhältnis zum Bild ist ein wesentliches Ingredienz des Werks von Victor Burgin. Das wird deutlich in der ältesten Arbeit der Ausstellung mit dem Titel 'Performativ/ Narrativ'. Die Version, die in der Ausstellung zu sehen ist, ist jüngeren Datums, denn sie wurde für die Ausstellung noch mal hergestellt. Die Texte waren kein Problem, aber die dazugehörigen Fotos waren nicht aufzufinden, bis der Künstler selbst Abzüge in die Galerie brachte und sie in das Werk integrierte. Die Arbeit steht ganz bewußt am Anfang der Ausstellung, die sich unter dem Titel 'Three Decades' in ausgewählten Werken dem Oeuvre des Künstlers widmet. Dabei wird deutlich, wie Bild und Text sich ergänzen oder auch auseinander driften. In der Arbeit 'Performativ/Narrativ' überlagern sich drei verschiedene Sprachebenen, wenn man das Bild ebenfalls als eine Ebene der Sprache versteht.
Die Arbeit 'Zoo 78', entstanden als der Künstler DAAD Stipendiat in Berlin war, ist der Text direkt in das Bild integriert und erhält so eine spezifische Bedeutung.  Die Situation der Berliner findet sich in der Beschreibung wieder, die sich im ersten Blick auf den Bahnhof 'Zoologischer Garten' fäussert: "Mauern und Zäune umgeben den Zoo. Die Einwohner, im Wissen beobachtet zu werden, tun so als wäre dem nicht so."  Schon allein wegen dieses Werkes lohnt sich der Besuch der Ausstellung, weil hier das West-Berlin vor der Mauer anders aussieht als sonst: leere Flächen, Bilder hinter Glas und der Blick nach drüben mit Rettungsring und Notrufsäule. Acht Fotos und Texte, die eine ganze Ära aufscheinen  lassen. Tatsächlich ist es erstaunlich, dass diese Arbeit noch nicht ihren gebührenden Platz in der Sammlung der Berlinischen Galerie erhalten hat.
Die Ausstellung schliesst mit einer Arbeit aus dem Jahre 1982, die sich in Bild und Text mit der Erzählung 'Gradiva' beschäftigt, die auch von Freud aufgenommen wurde. Hier zeigt sich ein souveräner Umgang mit Text und Bild beziehungweise Text und Schrift. Von der Schrift in das bewegte Bild ist es kein langer Weg und so wird in 'Love Stories #2' das Begehren zu einem Panoptikum aus Szenarien à la Hollywood. Jetzt warten wir nur noch auf den richtigen Film aus Hollywood mit dem Regisseur Victor Burgin. Aber das ist eine ganz anderer Ökonomie.
Thomas Wulffen
Galerie Thomas Schulte
Charlottenstr. 24, 10117 Berlin
Bis 23.Juni

So oder so?

20. Juni 2012 / Eingestellt von thw um 14:17 / 0 Kommentare

Friederike Feldmann


lack

Ausstellung 16. Juni - 04. Juli
täglich 12 - 20 Uhr






Friederike Feldmann hat für die Ausstellung bei ‚Ozean’ eine raumgreifende wie vielgestaltige Komposition geschaffen. Es handelt sich um eine szenische Einbettung von unterschiedlichen Konfigurationen. Die vorgefundenen räumlichen Gegebenheiten sind ebenso bildkonstituierend wie die gemalten Markierungen. Die dem Raumbild zugewiesene Struktur der Betrachtung findet ihre Quintessenz dort, wo gemalte raumbezogene Markierungen in Erscheinung treten, als auch dort, wo mentale Vorstellungsbilder oder zeitliche Abläufe aufgerufen werden. lack setzt die Darstellungsmittel denkbarer Möglichkeiten in Szene. Man kann sich im wortwörtlichen Sinne ein Bild über Bild werdende Vorstellungen machen.

Birgit Effinger 


Und was hätte Brian O'Doherty dazu gesagt, in der weißen Zelle? Der Raum, der nicht betreten werdend darf, hat etwas...