Über einen Umweg zu keinem Ziel...

31. März 2010 / Eingestellt von thw um 17:22 / 0 Kommentare

So kann es einem gehen im www (das Wort world wide web hört man heute auch nicht mehr): Da will man wieder das Deutschlandradio in seine Itunes Favoriten einsetzen und auf der Suche nach dem stream kommt man an einem Fenster vorbei mit Gesprächspartnern wie dem ehemaligen Spex-Redakteur Wolfgang Frömberg und seinem Roman 'Spucke'. Ich höre mir das Gespräch an und lerne, dass Wolfgang Frömberg jetzt bei INTRO ist. Und natürlich schaut man da mal vorbei auf der Homepage und da sehe ich, das Steve Reich an der Redbull Academy teilgenommen hat und das Gespräch im Internet hier abrufbar ist. Und ja es ist verständlich, interesant und amüsant...

Andere Komponisten und DJ finden sich ebenfalls dort....Einen Besuch wert.

Jetzt muss ich nur noch das Buch von Frömberg finden, mit dem Titel 'Spucke', der Titel ist schon die halbe Miete, hätte man früher gesagt. Hier findet sich schon eine 'Kritik' in der Intro mit einer kleinen Überrraschung. Und hier eine Kritik der FAZ...mit dem Titelbild, Brötchen oder Hiroshima? Mit Geduld und Spucke, hier der Verlag, hier das Titelbild:



Wo waren wir gestartet?

Gratulation !

30. März 2010 / Eingestellt von thw um 19:50 / 0 Kommentare

Gerade meldet die Abendschau, dass Thomas Köhler der neue Direktor der Berlinischen Galerie wird.

Wir gratulieren herzlich und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.

Alles weitere später....auf diesen Seiten

Siehe auch hier.

Knapp einen Monat

29. März 2010 / Eingestellt von thw um 15:43 / 0 Kommentare

und dann eröffnet die Ausstellung des Jahres:



Olafur Eliasson: Innen Stadt Außen

Darauf haben wir gewartet und nun trudelt uns die erste Pressemitteilung zur Ausstellung in unseren elektronischen Briefkasten via E-Flux.
Und wie wir es der Pressemitteilung entnehmen können, ist Daniel Birnbaum der Kurator der Ausstellung.

Hier finden sich weitere Informationen....


und hier die Details von E-Flux:

March 29, 2010

Olafur Eliasson:
Innen Stadt Außen (Inner City Out)
At the Martin-Gropius-Bau, Pfaueninsel and various sites in public space, Berlin

Martin-Gropius-Bau
28 April – 9 August 2010
Niederkichnerstr. 7
10963 Berlin
Germany
phone: +49 (0) 30-254860
fax: : +49 (0) 30-25486107
post@gropiusbau.de
http://www.gropiusbau.de
http://www.innenstadtaussen.de
http://www.olafureliasson.net

Olafur Eliasson's The blind pavilion can bee seen on the Pfaueninsel from now until the 31st of October, 2010
Pfaueninsel
Pfaueninsel
Nikolskoerweg
14109 Berlin



Innen Stadt Außen (Inner City Out) is the first solo exhibition by the Danish-Icelandic artist Olafur Eliasson in a Berlin institution. The show's central theme stems from Eliasson's close relationship with the city where he has lived and worked since 1994, and where he set up his multifaceted studio combining research, experimentation and production.

Eliasson is an internationally acclaimed artist whose numerous exhibitions and projects have taken place in venues from London and New York to Kanazawa and Sydney. He has carried out several interventions in public space, including Erosion, through Johannesburg in 1997; Green river, in various cities between 1998 and 2001; and The New York City Waterfalls, commissioned by Public Art Fund in 2008. Many of his works have explored the relationships between space, body, and time.

Innen Stadt Außen concerns itself closely with these themes, as well as with the relationships between museum and cities, architecture and landscape. The exhibition, which includes new installations especially for the space, capitalizes on Berlin's status as a site of constant change, uniquely open to experiments with architecture and urban structure. The site-specific investigations within the museum are amplified and examined through various ephemeral projects in public space, linking the Martin-Gropius-Bau to outer points within the city.

The exhibition is curated by Daniel Birnbaum, art critic, curator and Rector of the Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt am Main, and its associated contemporary exhibition space Portikus. In 2009 he was Director of the 53rd Venice Biennale. He has been engaged in a longstanding collaboration with Eliasson in the fields of publications, exhibitions and projects in public space, going back to the 1990s. Innen Stadt Außen is their most ambitious cooperation to date.


CURATOR: Daniel Birnbaum

DIRECTOR: Gereon Sievernich

Opening hours: Daily from 10 a.m. to 8 p.m.
Long Gropius-Bau-Nights during the Gallery Weekend Berlin: 28 April - 1 May 2010 from 10 a.m. to midnight

Press contact:
Studio Olafur Eliasson, Beate Barner, Tel.: +49 (0)30 / 398009607, Fax: +49 (0)30 / 398009609, e-Mail: beatebarner@gmx.net;
Press Martin-Gropius-Bau: Tel.: +49 (0)30 / 25486-236, Fax: +49 (0)30 / 25486-235, e-Mail: presse@gropiusbau.de

Information: http://www.gropiusbau.de


Das Bild oben lässt sich auch gut als Desktop Hintergrund nutzen, retinale Kunst für den Hausgebrauch.

3 Mal

Eingestellt von thw um 14:17 / 0 Kommentare

Diese Meldung wollen wir nicht übergehen, betrifft sie doch 3 Kunstinstitutionen in der Stadt.

Der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine 2010 hat die Kandidaten benannt und die Jury, die das letzte Wort hat.

Unter den Kandidaten finden sich:

arttransponder, Berlin
Neuer Berliner Kunstverein
Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin

Zumindest was die Berliner angeht, ist das Rennen sehr knapp. Wer auf die Links klickt, kommt dann auch auf die Seite der jeweiligen Institution, zum Vergleich per Internet.

Wie ginge eine 'competition' unter den beteiligten Institutionen aus? Rückmeldungen sind willkommen unter Berücksichtigung der unten aufgeführten Kriterien.


Und hier die PM des ADKV.


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ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine 2010
13 Kunstvereine sind nominiert
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Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) gibt die Nominierungen für den diesjährigen Preis für Kunstvereine bekannt. Der Preis, der seit 2006 in Kooperation von ADKV und ART COLOGNE verliehen wird, zeichnet die innovative Ausstellungspraxis und Vermittlungsarbeit eines Kunstvereins aus. In diesem Jahr ist der Preis mit 8.000 Euro dotiert, die von der Messe gestiftet werden. Dreizehn Kunstvereine aus dem gesamten Bundesgebiet wurden von Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten kunst- und kulturnahen Bereichen für den Preis vorgeschlagen:

1. arttransponder, Berlin
2. Neuer Berliner Kunstverein
3. Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin
4. Bielefelder Kunstverein
5. riesa efau. Kultur Forum Dresden
6. Kunstverein Freiburg
7. Badischer Kunstverein, Karlsruhe
8. Kölnischer Kunstverein
9. Kunstverein Langenhagen
10. Halle für Kunst Lüneburg
11. Kunstverein Schopfheim
12. Künstlerhaus Stuttgart
13. Kunstraum Tosterglope

Die NominatorInnen wurden mit regional und konzeptuell unterschiedlichen Perspektiven auf die Kunstvereinslandschaft zusammengestellt, um zu gewährleisten, dass unabhängig von der geographischen Lage, der Größe der Kunstvereine und ihrer medialen Präsenz alle Vereine die Chance zur Nominierung erhalten.

Der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine hat große Relevanz für die teilweise auf ehrenamtlicher Basis und mit nur wenig finanziellem Spielraum ausgestatteten Kunstvereine. Er würdigt die innovative und experimentelle Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, neue Ansätze zur Kunstvermittlung sowie die regionale Kulturpolitik und internationale Vernetzung. Konkret wurden folgende Kriterien für die Vergabe des Preises formuliert:

1. Förderung zeitgenössischer Kunst im regionalen und internationalen Zusammenhang
2. Kontinuierliche Präsentation von Gegenwartskunst in Ausstellungen sowie als temporäre Projekte außerhalb etablierter Kunstinstitutionen
3. Förderung experimenteller künstlerischer Ansätze
4. Entwicklung neuer Präsentations- und Vermittlungsformen
5. Vergegenwärtigung der Traditionen aktueller Kunst
6. Vermittlung durch Führungen, Diskussionen, Rahmenprogramme, Publikationen
7. Erprobung neuer Kommunikationsformen über Kunst
8. Kooperation mit anderen KunstvermittlerInnen
9. Aufbau interdisziplinärer Netzwerke
10. Kulturpolitische Arbeit vor Ort

Unter Berücksichtigung dieser Kriterien wird eine Jury Mitte April 2010 den Preisträger wählen. Die Jury besteht aus: Nike Bätzner (Kuratorin und Professorin Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle), Michael Beutler (Künstler Berlin), Martin Engler (Städel-Museum Frankfurt), Doris Krystof (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen), Sabrina van der Ley, (Galerie der Gegenwart, Hamburg).

Der Preis wird am 24. April 2010, um 16 Uhr auf der ART COLOGNE verliehen.

Bisherige Preisträger des ADKV-ART COLOGNE Preises für Kunstvereine:
2009 – Heidelberger Kunstverein
2008 – Kunstverein Salzburg und Westfälischer Kunstverein, Münster
2007 – Kunstverein Wolfsburg
2006 – ACC Galerie Weimar

Gerade hereingekommen: Das Politeske

Eingestellt von thw um 10:14 / 0 Kommentare

Lesenswert, von vorne bis hinten und wieder zurück:

kritische berichte Heft 1/2010 Jahrgang 38

Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften Mitteilungsorgan des Ulmer
Vereins - Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.

Das Politeske / The Politesque

Inhalt / Content

Joseph Imorde / Anne Röhl
Editorial 3

Marc Glöde
Über das Verhältnis von Politik und Ästhetik in den Künsten 5

Roland Meyer
Politik der Unbestimmtheit. Jacques Rancière und die Grenzen des
ästhetischen Regimes 19

Ursula Frohne
Paradoxa des Politischen 33

Jörg Scheller
Keine Angst, der will nur spielen!
Oder: Wie Jonathan Meese mit seiner Forderung nach einer Diktatur der Kunst
den deutschen Idealismus in die Postmoderne rettet 49

Lars Stamm
Julian Rosefeldts American Night 59

Sonja Lesniak
E-Gitarre und Maschinengewehr - das Politeske bei Daniel Richter 68

Magnus Schäfer
Enttäuschte Erwartungen - Politisch besetzte Motive in Martin Kippenbergers
Malerei der frühen 1980er Jahre 75

Susanne König
Sigmar Polkes Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen 87

Michaela Ott
Ästhetische Politiken 97

Anne Röhl
"As political as possible." - Überpolitisierung der Kunst zu sehen bei
Bata-ville 111

Anne Röhl
Interview mit Nina Pope und Karen Guthrie 121
Schriftgrad


Joseph Imorde / Anne Röhl
Das Politeske / Editorial

Das Heft "Das Politeske" geht zuerst einmal von der grundsätzlichen Annahme aus, dass jedes künstlerische Werk seinen spezifisch politischen Ort hat und dass sich dieser Ort definieren und kulturhistorisch beschreiben lässt. Auf dieser sehr allgemeinen Grundlage wird das zerklüftete Gelände der politischen Kunst des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts zuerst einmal grobflächig kartiert (Marc Glöde), um in der Folge das Feld des politisch Grotesken oder grotesk Politischen theoretisch und praktisch abzustecken. Der Fokus des Heftes liegt vor allem auf einzelnen Positionen, Positionen, die sich vermeintlich kritisch mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit auseinandersetzen und/oder als "sozial engagierte" Kunst versuchen, in irgendeiner Weise weltverbessernd auf diese Wirklichkeit ein- und zurückzuwirken. Neben der Verortung der jeweiligen politischen Position steht das Problem der Öffentlichkeitsbildung im Zentrum, das heißt die Frage, mit welchen medialen Strategien die künstlerisch vorgetragene Widerständigkeit immer wieder inszeniert und ihr damit der Markt bereitet wird. Es geht um das problematische Wechselverhältnis von Kritik und Affirmation, es geht aber auch um das dialektische Miteinander von Verweigerungspathos und Aufmerksamkeitsgenerierung, um ein Miteinander also, das sich heute nur zu oft in künstlerischen Arbeiten aufgehoben findet: Schock, Albernheit, Absurdität – alternative Lebensformen, Gruppenbildungen, Retro-Nostalgie, eskapistische Überdetermination oder Überpolitisierung, all das und noch viel mehr soll hier mit dem Begriff des Politesken umrissen werden. Von Interesse waren und sind die öffentlichen Hybridisierungen (ehemals definierter) ideologischer Inhalte, die medialen Theatralisierungen modisch gewordener Renitenzen, die künstlerisch-imitativen Akte politischer Handlungsmuster, aber auch die sich als Revolution gerierenden Umarmungen des Marktes von den gesellschaftlichen Rändern aus. Ziel des Heftes ist es, die Heterogenität des Politischen auch in der gegenwärtigen Kunst zu konturieren und das grotesk Politische oder politisch Groteske heutiger Ansätze als Problem auszustellen. Das Heft entstand in Zusammenhang eines Projektseminars der Universität Siegen, das dem "Politischen in der Gegenwartskunst" gewidmet war. In dieser Veranstaltung wurde sehr schnell deutlich, dass sich etwa die von Jacques Rancière der Kunst zugewiesene Fähigkeit der "Neuaufteilung des Sinnlichen" ideengeschichtlich als durchaus diskutierbares Wiedergängertum beschreiben lässt (Roland Meyer), dessen gesellschaftliche Wirkmacht in heutiger Zeit eher zu vernachlässigen wäre, an dessen Diskurs- und Marktwirksamkeit aber in den letzten Jahren schwerlich vorbeizusehen und vielleicht noch schwerer vorbeizudenken war. Den Reanimationen tradierter Vorstellungen in neuen und neusten Versuchen, den Zusammenhang von Politik und Kunst zu theoretisieren, kommt ja heute oft auch etwas konkret Groteskes zu. Das lässt sich beispielhaft an dem albern kindlichen oder auch lächerlich clownesken Jonathan Meese zeigen, dessen schockant spielerisches Gerede von der "Diktatur der Kunst" womöglich wirklich nichts anderes ist, als eine sich im Spektakel kaschierende Exhumierung Schillerscher Ideen (Jörg Scheller). Das 'schillernd' Provokante der Oberflächen – bei Jonathan Meese 'moralin' hingerüpelt, bei Julian Rosefeldt 'brechtig' aufpoliert (Lars Stamm) – erlaubt es, die künstlerischen Verfahrensweisen in ihrer ideologischen Ort-, Harm- und Haltlosigkeit als politesk zu bestimmen. Dass diese sich ironisch verwitzelnden Strategien eines sich engagiert gebenden Heraushaltens auch im 20. Jahrhundert nicht ohne wichtige Beispiele und Protagonisten waren, machen Beiträge zu dem gerade als "Kleinbürger" gegenwärtigen Sigmar Polke (Susanne König) oder auch zu dem als Erzironiker gehandelten Martin Kippenberger (Magnus Schäfer) deutlich. Vor allem Kippenbergers Bilder der frühen 80er Jahre - wie etwa 'Krieg böse' - strapazieren jeden Anspruch auf Ernsthaftigkeit und weisen auf eine sich im klugen Witz camouflierende Entfremdung von dem, was in jenen Jahren vielen Künstler/innen als ideologisch konsensfähig und opportun erschien - also etwa ein auch medial demonstriertes 'linkes' Engagement in der Friedens- oder Antikernkraftbewegung. Doch lassen sich dem damit angesprochenen Vorwurf der politesken Indifferenz auch zeitgenössischer Kunst nun Praktiken entgegenhalten, in denen sich politisches Handeln in spontanen, kurzlebigen Aktionen und in einer flexiblen Programmatik manifestieren, in ästhetischen Politiken, deren Potential sich etwa anhand der Leerung bekannter Codes, anhand der differentiellen Modulierung überkommener Formen oder auch anhand der Markierung bislang ungesehener Räume eröffnet (Michaela Ott). Eine vermengende Neubewertung der Werte oder auch ein selbstverrätselndes Zusammenbacken ehemals distinkter Codes lassen sich etwa in den Malereien Daniel Richters ausmachen, dessen Bildsprache wie Ideologie irgendwo zwischen E-Gitarre und Maschinengewehr angesiedelt sind und dem Glück einer global vermarktbaren Privatheit nachzugeben scheinen (Sonja Lesniak). Die fließend gewordenen Räume des Ideologischen wie auch die medial handhabbar gemachten Märkte des Kritischen zeitigen heute kreative Widerständigkeiten und bisher unbekannte Koalitionsbildungen, kurz gesagt unorthodox sich positionierende Haltungen, wie etwa jene der britischen Künstlerinnen Karen Guthrie und Nina Pope, die seit den 1990er als Künstlerkooperation Somewhere Kunst produzieren (Anne Röhl). Der Name dieses Unternehmens kann dem vorliegenden Heft gleichsam als Motto dienen, denn mit dem "Politesken" sind die kritischen berichte - wieder einmal - auf der Suche nach einem heutigen Ort des Politischen, einem Ort, der wohl in einem Irgendwo zwischen Engagement und Affirmation, zwischen Widerstand und Markt aufzufinden wäre, einem politischen Ort damit, den es durch die Kunst und ihre Theorie offenbar immer wieder neu und immer wieder anders einzunehmen und zu definieren gilt.

Irgendwie bekannt...

28. März 2010 / Eingestellt von thw um 10:33 / 0 Kommentare



kommt einem diese Türme vor. Und mir noch mehr... denn sie waren die Landmarke für das endgültige Verschwinden des 'Palast der Republik' in der ehemaligen Hauptstadt Berlin der ehemaligen DDR.

Aus diesem Grunde habe ich dafür votiert, diese Treppenhäuser zu bewahren und sie gleichzeitig als Ausgangspunkt für eine neue Architektur in der Mitte der Stadt zu nehemen, die weder Selbstverleugnung noch Majestätsgehabe gehabt hätte. Im besten Sinne wäre vielleicht so etwas ähnliches wie in einigen Entwürfen des ArchitektenAntonio Sant’Elia entstanden, siehe hier. Aber wer noch nicht einmal mit Zumthor umgehen kann, der hat dann auch nicht Besseres verdient als ein Betonschloss. Weil für die Verhübschung der Fassade die Gelder nicht zusammen kommen werden, die der Förderverein Berliner Schloss zusammen kratzen will, geht man seit kurzer Zeit jetzt davon aus, ein Betonschloss am Platz zu bauen.
Das ist dann wirklich in die Zukunft gedacht. Wenn die Reichen und die Regierenden immer reicher werden und die Armen immer ärmer, dann finden erstere eine sichere Unterkunft dort. Und draussen stürmte Volkes Wut...

P.S.: Die Postkarte gehört zu einer Ausstellung mit dem Titel 'Paradise is somewhere else' in der Galerie Anita Beckers in Frankfurt und zeigt Werke von

Niklas Goldbach | Nathalie Grenzhaeuser | Monica Ursina Jäger | Zhenchen Liu | Uriel Orlow | Julia Oschatz | Sandra Senn

Die abgebildete Arbeit 'ohne titel' (220 x110, Pigmentprint auf Hahnemühlepapier) stammt von Sandra Senn.

Meine Version

Eingestellt von thw um 10:19 / 0 Kommentare



342. Harald Fricke
Texte 1990–2007

160 Seiten 14,- Euro
ISBN 978-3-88396-280-1
Herausgegeben und mit Nachworten versehen von Bettina Allamoda, Jens Balzer, Detlef Kuhlbrodt und Cord Riechelmann

Der vorliegende Band versammelt ausgewählte Texte von Harald Fricke, der uns als Autor sowie Kulturredakteur der taz (aber auch manchmal: Kurator, DJ und Musiker) über zwei Jahrzehnte mit genauen, unmittelbaren Beobachtungen zu Kunst, Musik, Film, Pop, Architektur, Mode und deren Politiken versorgt hat.
»Jede Geschichte wird organisiert: Anfang, Verlauf und Ende. Ihr Ziel ist es, eine Form des Erzählens zu produzieren, in der möglichst vollständig Informationen geordnet und wiedergegeben werden. Das Prinzip der Ökonomie beherrscht die Darstellung. Ereignisse werden archiviert, selektiert und verwaltet. Doch die Unterscheidung in Fakten, Symbole und Modelle führt zwangsläufig zu einer Staffelung von Zeichenebenen, die sich im Glücksfall durch dringen können. Der Reiz liegt darin, die einzelnen Schichten zu durchwühlen, ständig neue Archive zu bilden und Modelle mit Fakten für eine kurze Zeit der Unordnung zu mischen, gerade um die Ordnung beständig in der Praxis zu prüfen. Auch Könige werden ab und zu umgebettet oder Museen nach aktuellen Gesichtspunkten neu organisiert.«

Harald Fricke, Museum für Geschichte.

P.S.: Die andere Version gibt es hier
.


Ein Diehl

27. März 2010 / Eingestellt von thw um 11:12 / 0 Kommentare



Schon als ich den Namen H.J.Diehl las, war ich einerseits erfreut und andererseits irritiert. Denn der Name gehört einer anderen Zeit an und die Galerie mit dem schönen Namen 'Campagne Première' ist in der Jetztzeit verankert. Der Ort in einem Hof an der Chausseestrasse ist zentral gelegen und die Galerieräumlichkeiten sind 'state of the art'.



Und plötzlich sehe ich diese Bilder, die nur sehr entfernt an den H.J. Diehl der frühen Jahren erinnern, und mir wird klar, dass diese Ausstellung an diesem Ort mit diesen Bildern wunderbar passt. Und gleichzeitig erinnere ich mich meiner eigenen Irritation als ich die beiden Namen zum ersten Mal zusammen gelesen hatte.



Fotos: © Campagne Première

Aber dieser Diehl ist ein ganz anderer als der des Kritischen Realismus. Denn diese Bilder sind sowohl figurativ als auch abstrakt und das macht ihre Stärke aus: der Realismus wird abstrakt, die Abstraktion realistisch. Das muss man gesehen haben.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 10. April, verlängert.

Fundamental!

22. März 2010 / Eingestellt von thw um 16:35 / 0 Kommentare



Letztes Jahr erhielt ich den Katalog zur Ausstellung 'Eating the Universe' zum Thema 'Vom Essen in der Kunst'. (Zuweilen habe ich das auch falsch gelesen: 'Vom Essen der Kunst'...) Und dann sah ich vor kurzem eine Anzeige für eine andere fundamentale Ausstellung, war es 'Das Bad in der Kunst' oder 'Wie werde ich wieder sauber, ohne mich nass zu machen' ? Nicht ganz, aber nahe dran:

Intimacy! Baden in der Kunst

im Kunstmuseum Ahlen, bis 25.4. 2010. Hier das Nähere und das Weitere...




Wenn Kunst nicht zur fundamentalen Bedürfnisbefriedigung dient, dann kann man sich fragen:
Wozu denn sonst?

Eine Ausstellung im arp museum im Bahnhof Rolandseck nimmt dieses fundamentale Problem ganz wörtlich und das kann man dann auch als einen Ausweg aus der Sackgasse sehen.

Kunst (o)der Absicht

21. März 2010 / Eingestellt von thw um 17:20 / 0 Kommentare





Berlin,Berlin

Eingestellt von thw um 15:36 / 0 Kommentare

in aller Munde, aber wo gibt es das Buch zu dieser Tatsache.




Es liegt vor mir auf dem Schreibtisch und trägt den seltsamen Titel

berlin-2010.eu. Aber das mag ja nur der Untertitel sein, denn ganz oben steht der Autor und
dann der Titel:

Vom Narrenhaus WestBerlin
zur Kunst-Metropole Europas

Der Titel fasst den Inhalt elegant zusammen. Was Jeannot Simmen über WestBerlin geschrieben hat, gehört wohl sicherlich zum Besten, was über die Frontstadt nach dem Mauerfall gesagt wurde. Andererseits muss man auch anmerken, dass das West Berlin, das hier beschrieben wird, tatsächlich nur von wenigen erlebt wurde. Umso erstaunlicher ist es, dass sowohl der Neuberliner als auch die Altberliner sich in dieser Beschreibung wieder finden können. Das ist einfach präzise und nicht ohne eine dicke Prise Pfeffer auf die Gemütlichkeit Westberlins, die der Autor dieser Zeilen auch selbst erfahren hat.
Und plötzlich wird diese Vergangenheit fast lebendig: HelgaGoetze predigt freie Liebe. Tempi passati. Und Jeannot Simmen stellt die Implosion Westberlin fest. Man kann es auch anders sagen: Der Umsturz und die Epoenwende 1989 hat Berlin gerettet. Und wir sollten den Leipzigern, den Ostberlinern und allen von 'da drüben' dankbar, dass sie diese Stadt gerettet haben.
Ob sie ein Kunstmetropole wollten, ist fraglich und Jeannot Simmen beschreibt diese Wende- Metropole denn doch zu enthusiastisch, in meinen Augen. Als gäbe es kein Paris, London oder New York...
Was die Kunstmetropole angeht, bleibe ich skeptisch. Aber zumindest bietet das Buch eine intelligente geistreiche Basis für die Beschreibung Berlin davor und danach.


****** 6 Sterne (von 6 möglichen)


Jeannot Simmen

Vom Narrenhaus WestBerlin
zur Kunst-Metropole Europas

Berlin - 2010.eu

Mit einem Photo Essay von Thorsten Heinze

Edition Club Etage Berlin / SevenStarGallery Berlin

Schauder oder Zauber?

Eingestellt von thw um 12:28 / 0 Kommentare



Dorothee Golz: Der Perlenohrring, 2009, C-Print/Diasec, 188 x 140 cm


Als ich die Einladungskarte mit diesem Bild auf der Vorderseite in der Hand hielt, war ich tatsächlich ebenso bezaubert wie abgestossen. Als hätte jemand den 'Ulysses' von James Joyce noch mal neu geschrieben oder die 'Goldberg Variationen' von Johann Sebastian Bach würden auf einer Hammond Orgel gespielt werden.

Dabei ist das Photo sicherlich 'state of the art', im wahrsten Sinne des Wortes. Was hier digitale Bearbeitung und Aufnahme ist, lässt sich nicht mehr entscheiden. Die Künstlerin selbst spricht von 'Digitalen Gemälden'. Und mit diesen Arbeiten ist sie bekannt geworden, wobei der digitale Effekt immer deutlich war.

In diesem Beispiel wird dieser Effekt in den Hintergrund gerückt, weil diese Ansicht sich von vornherein als eine Konstruktion gibt. Allerdings nicht für jene, die das Gemälde 'Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge' von Jan Vermeer van Delft (1623 - 1675) nicht kennen, dessen erhaltenes Werk sich auf 35 Gemälde reduziert. Das 'Vorbild' hängt heute im Mauritshuis in Den Haag und wird auf das Jahr 1665 geschätzt. Was man im Original sieht, ist der Frauenkopf mit Turban und Perlenohrring.

Das 'Abbild' von Dorothee Goltz ist dem gegenüber weitschweifig und setzt das Mädchen in ein Ambiente, das aus der Zeit gefallen ist. Lampenschirm und vor allem die Gläser auf dem Tisch können eine Art Referenz auf Vermeer sein. Aber die Figur des Mädchens in einer Stoffjacke und Jeans ist zeitgemäss. Im Hintergrund ist ein Metallkoffer zu sehen, der als ein Hinweis auf die Machart des Fotos gelesen werden kann, denn dieser Koffer könnte die Plattenkamera enthalten, mit dem das Bild aufgenommen wurde.

Was einem am Ende irritiert, ist die Tatsache, dass das Bild zu ausgewogen ist und dessen Inhalt jede Werbeanzeige von Deutscher Bank oder Deutsche Börse schmücken würde. Und in weiteren 345 Jahren drücken wir dann die Hand dieser Person und bewundern das herrliche Perlenohrgehänge, dessen Ursprung unsere Nachfahren nicht mehr kennen.

Ausstellung Dorothee Golz - Der Perlenohrring, Charim Galerie, Dorotheergasse 12, Wien 4. März - 10. April 201o

In eigener Sache

17. März 2010 / Eingestellt von thw um 20:30 / 0 Kommentare



Einen Katalog dazu wird auch erscheinen mit einem Text zu 'Solo Sampling' sowie Aufzeichnungen der Künstlerin zu ihrer Arbeit und dessen Kontext.

Morgen!

Wir sehen uns!

Monopol macht einen Witz

Eingestellt von thw um 12:51 / 0 Kommentare




und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen stellt klar!

Gut so!

Perfektes Timing

Eingestellt von thw um 07:59 / 0 Kommentare





Gestern beim RBB bei Thadeusz und heute im Postbahnhof:

Benjamin von Stuckrad-Barre

und er war angenehmer als erwartet, selbstironisch und souverän.

Und deswegen können wir hier auch ein bißchen Werbung machen für das Buch und die Lesung heute Abend ....

Aber eigentlich geht es um die Arbeit auf dem Titel, die ich sehr mag und dessen Urheber mir nicht gleich einfiel: Martin Honert und seine Skulptur

Foto

1993, Sammlung Museum für Moderne Kunst Frankfurt


Deren Direktorin Dr. Susanne Gaensheimer wurde gerade zur Kuratorin des Deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig im Jahr 2011.

Martin Honert war schon da, 1995.

Berlin Biennale? Berlin?

16. März 2010 / Eingestellt von thw um 08:09 / 0 Kommentare

Artists Beyond

Phil Collins
12.3.2010, 18.30 Uhr
Gespräch mit Sarah Perks im Cornerhouse, Manchester

Ein zentrales Anliegen von Artists Beyond ist es, den Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit für die 6. Berlin Biennale der jeweiligen lokalen Öffentlichkeit vorzustellen.
mehr
12.03.2010

Artists Beyond

Marie Voignier
11.3.2010, 19 Uhr
Gespräch mit Pierre Bal-Blanc im Centre d'Art Contemporain de Brétigny

Ein zentrales Anliegen von Artists Beyond ist es, den Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit für die 6. Berlin Biennale der jeweiligen lokalen Öffentlichkeit vorzustellen.
mehr
11.03.2010

Artists Beyond

Nilbar Güreş
13.2.2010, 14 Uhr
Gespräch mit Vasif Kortun, Platform Garanti, Istanbul, Türkei

Ein zentrales Anliegen von Artists Beyond ist es, den Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit für die 6. Berlin Biennale der jeweiligen lokalen Öffentlichkeit vorzustellen.
mehr
13.02.2010

Artists Beyond
Marcus Geiger
8.1.2010, 13 Uhr
Workshop mit Studierenden an der Akademie der bildenden Künste Wien

Ein zentrales Anliegen von Artists Beyond ist es, den Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit für die 6. Berlin Biennale der jeweiligen lokalen Öffentlichkeit vorzustellen.

mehr hier

Und jetzt was ganz anderes!

Eingestellt von thw um 07:46 / 0 Kommentare

Gegen die unermessliche Datensucht, die durch ELENA institutionalisert wird, gibt es jetzt eine Kampagne vom Foedbud.

Hier Anmelden, ausdrucken und wegschicken!

Digitale konkrete Poesie

14. März 2010 / Eingestellt von thw um 10:08 / 0 Kommentare


Was so passieren kann...

In Erinnerung an

Eingestellt von thw um 10:02 / 0 Kommentare











den nicht endenden Winter

Wrangler Biennale

13. März 2010 / Eingestellt von thw um 15:46 / 0 Kommentare



Zumindest gibt erst einmal die Rückseite des ersten Flyers zur diesjährigen Biennale Anlass zu Streit. Denn 'Wrangler' heisst 'Streithahn' und mit diesem Bild will man sich in den Vordergrund drängen.
Schon die erste Frage auf der Textseite:'Glauben Sie an die Wirklichkeit?' will man ja eigentlich nicht beantworten genauso wenig Foto wie man das Foto auf der Rückseite sehen will.

Und was verbirgt sich dahinter? Die Frage 'Glauben Sie an die Wirklichkeit?'.

Zumindest hat die Frage einen Bezug zum demnächst erscheinenden Themenband des 'Kunstforum' zum Thema 'Kunst der Fiktion der Kunst'.

Mehr davon demnächst an dieser Stelle...versprochen!

Paris,Paris!

12. März 2010 / Eingestellt von thw um 16:55 / 0 Kommentare




Ja, endlich mal wieder in Paris...

Untergekommen in einem Rock-Hotel... Im kleinen Frühstücksraum gab es einen Bilderrahmen mit Eintrittskarten zu Konzerten, u. a. Iggy Pop. Selbst im Hotelzimmer setzte sich das fort, was einen irgendwie jünger machte als man ist. Und der Kaffee aus der Kanne war auch hervorragend.

Und ganz in der Nähe zum Hotel befand sich eine Herrenboutique von Agnes B..Da ich schon einen Mantel von Agnes B. trug, habe ich den Besuch auf einen späteren Termin in diesem Jahr angesetzt.

Hätte ich gewußt, dass die Galerie von Agnes B. gerade Christian Boltanski zeigt, wäre ich doch da hin gegangen..Denn Boltanski trafen wir (die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Präsidiumssitzung der internationale AICA) im MAC/Val (siehe hier), eines jener zeitgenössischen Museen, das sich gegen die Präpotenz der Paris Kunstinstitutionen mit Erfolg zur Wehr setzt. Und Boltanski hat irgendwie gar nichts von Boltanski, dem 'Boltanski'. Nein, ein netter älterer Herr mit Bescheidenheit und dennoch seiner selbst und seiner Bedeutung wohl bewußt.



Und später gucken wir noch mal bei Dubuffet vorbei...und ein Foto von Boltanski gibt es jetzt hier...