Mit Empfehlung

13. Januar 2009 / Eingestellt von thw um 14:18 /

Gäbe es eine Rubrik 'Ausstellung des Monats' hier, dann würden wir die Ausstellung von Heidi Specker im Mies van der Rohe Haus, dem 'Haus Lemke' in Lichtenberg sowohl für den Dezember als auch für den Januar 2009 als Ausstellung des Monats nominieren.




Die Ausstellung mit den überlegt gesetzten Fotografien an den freien Wandfläche ist beispielhaft für eine Fotoausstellung, die das Medium Fotografie überschreitet. In der 'Inszenierung' wird das Haus selbst zu einer Fotografie.



So sind Möbelaufnahmen auch an jenem Platz gehängt, an dem das im Bild festgehaltene Möbel auch tatsächlich stand. Die Reduktion auf wenige Fotografien, hergestellt im aufwändigen Handoffset, lässt den Raum und dessen Dimensionen wirksam werden, als hätte Mies selbst die Bilder aufgehängt.



Den Aufnahmen von Heidi Specker sieht man die Auseinandersetzung mit dem Haus und dessen Geschichte an. Und selbst die Lampenschirme erinnern an die Geschichte und das Exil von Mies van der Rohe in den USA.

„Architektur beginnt, wenn zwei Backsteine sorgfältig zusammengesetzt werden. Architektur ist eine Sprache mit der Disziplin einer Grammatik. Man kann Sprache im Alltag als Prosa benutzen. Und wenn man sehr gut ist, kann man ein Dichter sein.“ hat Mies van der Rohe gesagt.Und Sprache und Grammatik der Architektur lassen sich in den Fotoarbeiten von Heidi Specker zum Haus Lemke wiederfinden.

P.S.: Leider findet sich auf der Internetseite des Mies van der Rohe Hauses nichts zur Ausstellung von Heidi Specker. Eine Überarbeitung ist dringend geboten. Die Termine zur Ausstellung von Heidi Specker und die Planung für dieses jahr finden sich hier.
Auch weil man hier keinen Hinweis erhält auf das Buch 'Konzentrat der Moderne - Das landhaus Lemke von Ludwig Mies van der Rohe' von Wita Noack, mit einem Bildessay von Heidi Specker. Einen Teil der Bilder aus diesem 'Essay' finden sich jetzt auch in der Ausstellung wieder.

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