Swiss Made 2

4. März 2007 / Eingestellt von thw um 15:54 /

Hier nun ein paar weitere Worte:

Vielsprachigkeit und die Sehnsucht nach der einen gesponnenen Welt

Neurose-Hypnose und Ekstase
Traumbilder und Fluchtwelten




Diese Worte und Sätze können wir hier in der Ausstellung lesen und an anderen Stellen. Sie nehmen mehr Raum in Anspruch als man ihnen eigentlich zugestehen will und als den Werken in der Ausstellung zugute kommt, als sei die Ausstellung selbst zum Katalog geworden. Das stört, auch weil es die eigene Wahrnehmung einengt und einen Interpretationsrahmen vorgibt, den man auf die Dauer eher aus dem Weg gehen will. Das aber ist schwierig. Vielleicht deshalb diese Insistenz, weil man den Besucher mit der Nase auf die Gegebenheiten hinweisen will. Das heisst in diesem Falle, dass man die alten Meister in Konfronation bringt mit den jüngeren Meistern. Die Idee ist gut, die Asführung leider zumeist mangelhaft. Was in der Gegenüberstellung von Paul Klee und Silvia Bächli hervorragen funktioniert, wir lesen Klee anders mit den Augen von Bächli und umgekehrt, geht in den anderen Gegenüberstellungen daneben oder in die Hose. So schlug der Kollege von der TAZ in einem Gespräch vor, neben Hodler doch einen Neo Rauch zu hängen. Das wäre tatsächlich eine schöne Konfrontation geworden, wenn sie denn möglich wäre.
Die Zweiteilung ist eine weiteres Manko, denn sie lässt sich inhaltlich nicht begründen. Schließlich kann man kaum die Westschweiz gegen die Ostschweiz 'spielen' lassen. Swiss Made 1 folgt Swiss Made 2 mit anderen Künstler und Künstlerinnen. Das bedingt auch andere Konfrontationen. Und es bleibt zu hoffen, daß dann 'Präzision und Wahnsinn', so der Untertitel der Schau, noch deutlicher zu Tage treten.

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