One night stand

4. März 2007 / Eingestellt von thw um 10:46 /



Das war bis dato die seltsamste Veranstaltung des Jahres. Dabei handelte es sich um eine Präsentation der letzten Stipendiaten der Deutschen Akademie Villa Massimo im Martin-Gropius-Bau.
Dass soll jetzt nicht heissen, die Villa Massimo wird geschlossen. Eher ging es bei der Veranstaltung um das Gegenteil: Die weitere Unterstützung der Institution durch den anwesenden Bundespräsidenten sowie die weitere Förderung durch den anwesenden Kulturstaatsminister. Das waren denn auch die bekannten Gesichter, neben dem Leiter Institution Dr. Joachim Blüher, und die gemischten Gefühle. Denn soviel Aufwand für einen Abend ist selten im Bereich der Kunst und kennt man eher im Bereich des Films. Denn die bespielten acht Räume waren nur diesen Abend zu besichtigen.
Die vorgestellten Stipendiaten waren die des Jahres 2006. Das einzige interessante Momentum der Ausstellung war die 'Zusammenführung' bildkünstlerischer Bereiche mit denen der Musik, der Literatur und Kunst. Aber wer wollte sich im Eröffnungsgerangel und -gedudel konkret damit auseinander setzen?
Ansonsten blieben die Anwesenden weitgehend unbekannt, was wohl auch der Einladungspolitik zu verdanken war. Weder waren Kurzzeitgäste eingeladen wie meine Person, der von dem Termin erst über den Pressekalender des Kulturstaatsministers erfahren hatte, noch ehemalige dem Hause verbundene Freunde. Dafür aber sah man halbergraute und ergraute Kulturkämpfer aus dem ehemaligen West-Berlin und fragte sich erstaunt: Gibt es die noch? Über die Reden und die Kunst brauchen wir nicht viel Worte zu verlieren. Es scheint, als gäbe es eine spezifische Künstlerhäuser-Kunst und deren Vertreter. Ausnahmen von der Regel bestätigen die Regel.
Das Jahr ist noch jung, sodass wir weiter Hoffnung tragen: Es kann noch besser werden!

P.S.: Beim Herausgehen gelang es mir noch, Herrn Dr. Blüher kurz die Hand zu drücken, aber eine wichtige Figur an seiner Seite erlaubte ihm keine direkte Antwort.

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