Beispielhaft

28. April 2013 / Eingestellt von thw um 11:53 /





Wann gibt es denn einen Preis für die beste Präsentation im Rahmen des Gallery Weekends. Hier hätten wir schon einen würdigen Kandidaten:


Die Ausstellung im

VEREIN ZUR FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR AM ROSA-LUXEMBEURG-PLATZ e.V.

initiert von Camelot.

Der Name 'Camelot' erinnert mich an meine Kindheit und an Prinz Eisenherz. Aber die Ausstellung ist ein gelungenes Beispiel für die Kunst am richtigen Platz. Und der Katalog dazu ist ein Vademecum


Cumuli
Zum Sammeln der Dinge / On Collecting Things


mit / with Stefka Ammon + Robert Ziegler, Heike Bollig, Mauro Cerqueira, Marianna Christofides, Clegg & Guttmann, Daniela Comani,Pip Culbert, Hans Cürlis, Mark Dion, Herbert Distel, Robert Gschwantner, Ramon Haze, Ralf Hoedt, Michael Höpfner, Annette Hollywood, Sven Jakstat, Katharina Karrenberg, Martin Kippenberger, Daniel Knorr, Christin Lahr, Alexej Meschtschanow, Jana Müller, Regine Müller-Waldeck, Alexandra Navratil, Diane Nerwen, Phill Niblock, Arnold Odermatt, Anna Oppermann, Bernd Ribbeck, Annette Rose, Giovanna Sarti, Moe Satt, Christian Schwarzwald, Philip Topolovac, Simon Wachsmuth, Rebecca Wilton, Sibylle Zeh, Moira Zoitl


Und hier das Manifest:


DAS PROJEKT / THE PROJECT

Die Ausstellung Cumuli ist ein Versuch, verschiedene Möglichkeiten der Verwendung von zuvor akkumulierten Dingen durch Künstler aufzuzeigen. Da nicht wenige Künstler ihre Arbeiten in den Bildwelten des normalen Alltags, in Trivialmedien wie Fernsehen, Magazinen oder Postkartenserien, aber auch in historischen Archive oder Dokumenten aus Familienbesitz generieren, sind Arbeiten, die mit dem zeitlichen und kulturellen Transfer von Dingen operieren, zwangsläufig ein Schwerpunkt der Präsentation. An ihnen wird deutlich wie sich durch einen veränderten Umgang, die Einbindung in andere soziale und rituelle Praktiken, erkenntnistheoretische Zusammenhänge oder Wertesysteme das Verhältnis der verwendeten Dinge zum Menschen wie zu anderen Dingen wandelt.
Interessant sind dabei die (neuen) historischen, wissenschaftlichen, sozialen oder religiösen Implikationen der Dinge ebenso wie ihre ästhetischen, die einer Reihe der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten innewohnen. [...] Dass Künstler sich nicht nur für Erinnerungsstücke und Persönliches interessieren, sondern manchmal ebenso Ungewöhnliches und Schräges allein deshalb sammeln, weil sich sonst niemand für diese Dinge erwärmen mag, kann man an einer weiteren Gruppe an Arbeiten erkennen. Konventioneller erscheint der dritte Aspekt künstlerischen Sammelns, dem sich Cumuli widmet: Dem des Kunstsammelns an sich. [...] Das eine ist der Aufbau einer Sammlung durch Tausch mit anderen Künstler/innen, das andere ist der Erwerb einer künstlerischen Arbeit als Inspirationsquelle für das eigene Werk, oder als Ausdruck der Bewunderung für das Werk eines Kollegen oder einer Kollegin. [...]
Das ambivalente Verhältnis von Ding und Werk, das bei jeder Form künstlerischen Sammelns programmatisch im Raum steht, sollte in der Ausstellung sichtbar werden. Deshalb wurde ein Display entwickelt, das Archiv, Lager und Präsentationsfläche in einem ist. Die Dinge können dort im Laufe der Zeit ihren Ort wechseln, werden kurz ins Rampenlicht gestellt und anschließend oder vorher sichtbar im Lager verwahrt.

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