Gerz im öffentlichen Raum

4. Dezember 2008 / Eingestellt von thw um 15:46 /




In der Bogenlaibung des Grazer Burgtors stellt Sigfried Uiberreither (1908–1984), Landeshauptmann und Reichsstatthalter von Steiermark, Fragen. Fragen, die ihn Jochen Gerz den Passantinnen und Passanten, Besucherinnen und Besuchern der Stadt am heutigen wie damaligen Sitz des Landeshauptmanns stellen lässt. Fragen eines nationalsozialistischen Täters zur Komplizenschaft und zum Schweigen der Anderen, der Mehrheit, nicht nur damals in der Zeit der Verbrechen, sondern danach. Er sagt: Ohne euch wäre ich nicht Sigfried Uiberreither geworden. Beispielhaft für die Steiermark und darüber hinaus ist dieses Projekt, das auf einstimmige Initiative des Landtag Steiermark und als Beschluss der Regierung zustande gekommen ist. Es ist der erste Teil einer Folge von öffentlichen Arbeiten von Gerz zum Thema der Verdrängung. Ab 2009 wird mit Hilfe der steirischen Öffentlichkeit und ihrer Autorenschaft eine Arbeit an vielen Orten der Steiermark entstehen. 63 Jahre danach fordert nicht nur „die Erinnerung“ an den Nationalsozialismus heraus – die Zeit der Zeitzeugen geht zu Ende – sondern sie zeigt eine Kultur, die dem Tun und Erleben jedes Einzelnen die reale öffentliche Bedeutung gibt.

Ort: Graz, Burgtor
Zeit: Dienstag, 09|12|2008, 11 Uhr
Es sprechen:
Werner Fenz, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Jochen Gerz, Künstler
Kurt Flecker, Landeshauptmann-Stv.
Franz Voves, Landeshauptmann


Mehr dazu auch hier.

Mir fielen da auch ein Paar Orte ein, sei es hier in Berlin(West) oder in der ehemaligen Hauptstadt der DDR...

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