Der z weite Blick

20. Oktober 2008 / Eingestellt von thw um 15:48 /




Landschaftsmalerei in der Epoche der Industrialisierung?
Und was ist Landschaftsmalerei in der Ära der Digitalisierung?



Die Fragen entstehen auf dem Hintergrund zweier Ausstellungen in der neuen Pinakothek in München, die aufeinander verweisen:

Nummer 1 zu Bild 1:

Nature as Artifice - Natur als Kunstgriff Das holländische Landschaftsbild in der zeitgenössischen Fotografie
23.10.2008 - 19.01.2009
Ausstellung | NEUE PINAKOTHEK

Eine Ausstellung der Pinakothek der Moderne in der Neuen Pinakothek
Die Niederländer haben ein besonderes Verhältnis zur ihrer Landschaft: sowohl in der Kunstgeschichte als auch in der Geschichte der Landschaftsgestaltung. Es waren nicht nur niederländische Künstler wie Pieter Brueghel der Ältere und Jacob van Ruisdael die die Landschaftsmalerei auf höchstem Niveau als selbstständiges Oeuvre etablierten, selbst das Wort »Landschaft« stammt aus dem Holländischen. Es hatte von Anfang an nie die Bedeutung von etwas Natürlichem. Die ursprüngliche holländische Bezeichnung war ein Begriff aus der Verwaltungssprache und bezog sich auf eine geografische Einheit, deren Besitzer sie zu bewirtschaften und verwalten hatte.
»Nature as Artifice - Natur als Kunstgriff« bringt die Arbeiten von fünfzehn Künstlern zusammen, die mit dem Medium Fotografie neue Sicht- und Darstellungsweisen der archetypischen künstlichen Landschaft vorstellen. Dabei fokussieren sie insbesondere den Umgang des Menschen mit der Landschaft und betonen deren künstliche Aspekte. Obwohl hin und wieder subtile Hinweise auf die Historie der niederländischen Landschaftsmalerei auszumachen sind, besteht das Wesentliche der ausgestellten Arbeiten darin, mit dem alten Mythos der niederländischen Landschaft als natürlichem Idyll zu brechen.
In der Ausstellung vertretene Künstler sind u.a.:
Hans Aarsman, Jannes Linder, Wout Berger, Henze Boekhout, Edwin Zwakman, Cary Markerink, Theo Baart, Hans van der Meer, Marnix Goossens, Driessens/Verstappen, Hans Werlemann, Bas Princen, Gábor Ösz , Gerco de Ruijter, Gertjan Kocken, Frank van der Salm
In Kooperation mit ALIA und dem Rijksmuseum Kröller-Müller, Otterlo

Foto: Cary Markerink: A4 Schiphol, Aus der Serie 'Snelweg'
by Theo Baart und Cary Markerink, 1996, Detail


Nummer 2 zu Bild 2:

Der weite Blick - Landschaften der Haager Schule aus dem Rijksmuseum
23.10.2008 - 19.01.2009
Ausstellung | NEUE PINAKOTHEK

Die Neue Pinakothek zeigt in Zusammenarbeit und mit Leihgaben des Rijksmuseum Amsterdam eine Ausstellung zur Haager Schule. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht dabei nicht die auch für die deutschen Realisten um Max Liebermann so wichtige Malerschule, sondern vielmehr deren Sicht auf eine holländische Landschaft, die um 1875 einer zunehmenden Verstädterung und Industrialisierung weichen musste. Die kulturgeschichtliche Perspektive der Ausstellung zeichnet mit rund 90 Gemälden, Aquarellen und historischen Fotografien die Erfindung einer Landschaft nach, die noch heute als typisch holländisch angesehen wird. Zeitgleich wird in der Neuen Pinakothek auch die Ausstellung »Nature as Artifice - Natur als Kunstgriff« mit zeitgenössischer, niederländischer Landschaftsfotografie zu sehen sein.

Abbildung: Jacob Maris: Die Muschelefischer, 1885 (Detail), Rijksmuseum
Foto: Rijksmuseum Amsterdam, Image Department


Eröffnung der Ausstellungen 22.10. 2008 um 19 Uhr

Keine Kommentare: