Im Schlossfassadenland
13. Dezember 2007 / Eingestellt von thw um 17:06 /
"In keinem anderen Land ist das Vorurteil gegen "die" Moderne so tief verankert wie hier. Stimmen, die für das Neue, Aufregende, Ungewohnte kämpfen, fehlen zunehmend im Schlossfassadenland."
schreibt heute Nikolaus Bernau in der Seitenkolumne im Feuilleton der Berliner Zeitung anlässlich der Verleihung des Deutschen Architekturpreises. Vier Preise gehen an ausländischen Büros, zwei an deutsche. Ein Armutszeugnis, aber verdientermassen.
Wer mutwillig die Chance vergehen lässt, aus dem entkernten und vom Asbest gereinigten Palast eine neue Architektur zu erschaffen und stattdessen Volkes Stimme siegen lässt, der hat es nicht besser verdient. Lieber Preußen als eine überwundene Diktatur, lieber eine ferne Monarchie als eine mögliche Vergangenheitsbewältigung. Lieber Fassade als Form mit Inhalt.
Wir werden wohl noch lange warten müssen, bis wir im Postfassadenland angekommen sind. Wo die ausländischen Architekten schon angekommen sind und sich wohl fühlen.
Und hier findet sich der Eintrag eines Berichts zum Wettbewerb von Carola Wedel für 'Kulturzeit' bei 3sat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen