Neon? Nein! Danke!

10. Juli 2007 / Eingestellt von thw um 15:21 /


Da liest man einmal den Perlentaucher nicht, und dann entgeht einem gleich eine Perle. Eine Perle in Form eines Artikels von Andreas Blühm, Direktor des Kölner Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, über die Neonröhre in deutschen Museen. Offensichtlich haben wir hier tatsächlich etwas doppelt übersehen, den Artikel und den Einfluß der Neonröhre auf unsere Kunstwahrnehmung.
Also rüsten wir uns alle mit Taschenlampen aus, um endlich mal die alten Meister im wahren Licht zu sehen. Bekanntermassen sind die Museen zu arm, um ihre Lichtanlagen jetzt austauschen zu lassen. Andererseits warten wir jetzt auf die Ausstellungsankündigungen in Form von 'Alte Meister im alten Licht' oder 'Junge Kunst unter dem Regenbogen (-Licht.)' oder 'Sehen Sie Kunst, wie Sie sie noch nie gesehen haben'.

Meldet sich einer der berühmten Architekten mit einem Plädoyer für die Neonröhre? Nein, die haben keine Zeit, die haben schon wieder einen weiteren Braten in der Röhre. Ist mir die kaputte Neonröhre beim Zahnarzt vor dem Lesen des Artikels aufgefallen oder erst danach?


Der Link zum Artikel findet sich wie üblich unter dem Titel.


P.S.:Eigentlich wollte ich schon letzte Woche auf den Artikel im SPIEGEL der letzten Woche hinweisen, von Heinz Bude geschrieben zum 'Karussell' des Künstlers Andreas Siekmann auf der Documenta12, das so etwas wie ein Geheimfavorit bei vielen Documenta-Besuchern ist. Meine eigenen Vorbehalte gegen diese Arbeit sind durch den kritischen Beitrag von Heinz Bude nur bestätigt worden. Aber das können andere durchaus anders sehen.

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