Lob der Region Teil II

10. Juli 2007 / Eingestellt von thw um 16:50 /



Beginnen wir mit dem, womit wir im Teil I geendet haben, jenem Labyrinth von Peter Sandbichler, das tatsächlich zu so etwas wie ein schweißtreibendes Kunstwerk ist. Wer zum Mittelpunkt des Labyrinths wollte, musste über wacklige Hölzer und weniger wacklige Planken seine Weg finden. Gemäss der ursprünglichen Bedeutung ist dieses Labyrinth tatsächlich eines, denn von Anfang bezeichnete das Wort nur den längsten Weg ohne Umwege zu einem Ziel. Erst der/das Barock entdeckte die Umwege und Sackgassen im Labyrinth, um sich in den Sackgassen genüßlichen Spielchen hingeben zu können. Der anwesende Künstler wies mich daraufhin, als ich in einem Kurzinterview die Meinung vertrat, dieses Labyrinth sei gar kein richtiges. Vielen Dank Peter für den Hinweis. Peter kam mit Cosima und Vitus und Diane aus Wien und wir trafen uns dann vor seinem 'floating maze'. Vitus schaffte es tatsächlich durch die Benutzung von Querstreben die 300 Meter Distanz zum Zentrum um 200 Meter abzukürzen. Cosima ging mit Severin den ganzen Weg. Auf dem Rückweg aber hatte man dann doch soviel Routine gewonnen, dass man auf den Planken rennen konnte.
Schließlich warteten noch weitere Stationen, obwohl schon einige hinter uns lagen, unter anderen auch eine Gruppenarbeit von Michael Hieslmair, Maruda Sagadin undMichael Zinganel. Hinter dem Werktitel Kerbl GES.M.B.H.'S wird der Entwicklung des Rasthofes (eines dieser Wörter, die wohl bald verloren gehen werden und die die wir vermissen werden) an der Raststation St. Pankraz nachgegangen und in Gesprächen mit Beschäftigten und Geschäftspartnern des Betriebs dargestellt. Dazu gehörte auch eine Frau, die dort arbeitet, aber eigentlich in der Nähe von Dresden zu Hause ist, Entfernung ca. 425 Km.

Schon beim Frühstück wies mich die freundliche Hotelwirtin auf ein 'Werk' hin, das tatsächlich eines war und zum Festival der Regionen gehörte: Hans Polterauer ging während des Festivals täglich zwischen 10 und 14 Uhr den Hauptplatz im Kreis entlang. Die Wirtin rief dann auch mal: "Da geht er! Gucken's nur! da geht er wieder!" Soviel Engagement für die zeitgenössische Kunst ist die Anreise wert.



Und so würden wir uns auch nicht von dem Hinweis abschrecken lassen, den Rudy Geissler auf Plakatwänden am Eingang von Kirchdorf aufstellen liess: 'Besuchen Sie uns nicht." (siehe 'Lob der Region Teil I')

Nein, nein, ich komme wieder. Spätestens im Jahr 2009, wenn Linz die Kulturhauptstadt ist und das 'Festival der Regionen' sich in den Randbezirken der Stadt situiert.

Der Katalog ist in Arbeit und wir werden hier auf seine Erscheinen hinweisen.

Keine Kommentare: