'State of the art'

11. Juni 2011 / Eingestellt von thw um 18:57 /

für diesen Begriff wird Titelschutz angemeldet, was Austellungen zeitgenössischer Kunst betrifft.

"State of the Art nennt man den höchsten verfügbaren Entwicklungszustand einer bestimmten Technologie. Umgangssprachlich wird damit meist das höchstentwickelte verfügbare technische Gerät (z. B. Computer, Stereoanlage) seiner Klasse bezeichnet."

Ob das gelingt, bleibt in der Schwebe. 'Based in Berlin' steht da als ein misslungenes Beispiel.
Dass eine Ausstellung mit dem schönen Titel im 'State of the Union' im Freien Museum ein gelungenes Exemplar war, kann jetzt nur noch behauptet werden, aber nicht mehr besucht werden.
Hier die Pressemitteilung zum Projekt:


State of the Union

Der Titel „State of the Union“ verweist auf die jährliche Ansprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, welche die aktuelle Lage der Nation beschreibt und Perspektiven für die Zukunft formuliert. Anders als die regierenden Politiker, die bei derartigen Reden die landeseigenen Strukturen und Entscheidungen im Allgemeinen beschönigen, kratzen die ausstellenden Künstler mit düsteren, aber auch ironischen Arbeiten am Hochglanzlack der Weltpolitik und legen die Scheinheiligkeit der vorherrschenden politischen Verhältnisse offen.

In der Gruppenausstellung präsentieren 21 internationale Künstler auf drei Etagen des Freien Museum Berlin ihre Sichtweisen auf den politischen und sozialen Zustand unserer Welt. Der Künstler Damien Deroubaix und die Kulturjournalistin Conny Becker haben für die Berliner Schau vor allem französische Stellungnahmen zum aktuellen Weltgeschehen ausgewählt. Neben jungen und aufstrebenden Künstlern präsentieren die Kuratoren auch renommiertere Positionen, die jedoch in Deutschland bislang nur wenigen bekannt sind. Die Ausstellung versteht sich somit auch als Angebot an das Berliner Publikum, zeitgenössische Kunst aus Frankreich näher kennen zu lernen. Um die Arbeiten der französischen Künstler mit korrespondierenden Positionen zu ergänzen, wurden ebenfalls Berliner Künstler eingeladen.

Der Besucher wird mit der Installation „Kraut Crowd“ (2008) von Martin Dammann empfangen, die Gruppenfotos von deutschen Wehrmachtssoldaten zu einem klaustrophobischen Raum zusammenfügt. Scheinbar weniger bedrohlich wirken die an Filmsequenzen erinnernden Zeichnungen von Marcel van Eeden, die den Betrachter jedoch ins Leere laufen lassen und vielmehr auf unsere konstruierte Realität verweisen. Das verbrannte Haus von Eric Corne oder die versengten Palmen von Julia Cottin fordern schließlich durch ihre physische Präsenz eine Reaktion geradezu heraus.

Während die Zustandsbeschreibung im Erdgeschoss recht desaströs ausfällt, präsentieren die Kuratoren in den oberen Etagen vermehrt ironische Kommentare zur aktuellen Lage. Diese befragen die politische Haltung sowie das Konsumverhalten des Betrachters als auch die Art und Weise, mit welcher man Probleme in seiner direkten Umwelt wahrnimmt.

Der Transport der ausgestellten Arbeiten sowie die Produktion eines Kataloges werden großzügig von Daniel und Florence Guerlain unterstützt. Das Sammlerpaar hat den renommierten Prix Guerlain für zeitgenössische Zeichnung initiiert, der in diesem Jahr an Marcel van Eeden und in 2009 an Sandra Vásquez de la Horra, beides Teilnehmer der Ausstellung, verliehen wurde.


Beteiligte Künstler:

Christian Aberle (D), Gilles Barbier (F), Barbara Breitenfellner (A), Damien Cardio (F), Eric Corne (F), Julia Cottin (F), Martin Dammann (D), Damien Deroubaix (F), Marcel van Eeden (NL), Richard Fauguet (F), Heike Gallmeier (D), Sandra Vasquez de la Horra (Chile), Julie Laignel (F), Audrey Nervi (F), Mael Nozahic (F), Arnaud Rochard (F), Souche (F), Barthélémy Toguo (Kamerun), Yannick Vey (F), Igor Zaidel (D), Katharina Ziemke (D)

Kuratiert von Conny Becker und Damien Deroubaix


Fotos folgen

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