Boykott oder was?

12. Januar 2011 / Eingestellt von thw um 09:54 /

Heute morgen erhalten wir eine Pressemitteilung der Galerie EIGEN+ART mit folgendem Inhalt:

PRESSEMITTEILUNG der Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin

Betrifft: Nichtzulassung der Galerie EIGEN + ART zur Art | 42 | Basel 2011

Die Galerie EIGEN + ART ist nicht zur Art | 42 | Basel zugelassen worden. Die stimmberechtigte Jury der Art | 42 | Basel besteht aus 6 Juroren von 6 verschiedenen Galerien :

Xavier Hufkens, Xavier Hufkens, Brüssel
David Juda, Annely Juda Fine Art, London
Jochen Meyer, Galerie Meyer Riegger, Karlsruhe
Tim Neuger, neugerriemschneider, Berlin
Claes Nordenhake, Galerie Nordenhake, Stockholm
Eva Presenhuber, Galerie Presenhuber, Zürich

Diese Jury hat entschieden, die Galerie EIGEN + ART, die 1983 in Leipzig gegründet wurde und seit 1992 mit einer zweiten Galerie in Berlin ansässig ist, nicht zur Art | 42 | Basel 2011 zuzulassen.
Diese Entscheidung ist anhand der Bewerbung mit den von der Galerie EIGEN + ART vertretenen Künstlern getroffen worden:
Akos Birkas, Birgit Brenner, Martin Eder, Tim Eitel, Nina Fischer / Maroan el Sani, Stella Hamberg, Jörg Herold, Christine Hill, Uwe Kowski, Rémy Markowitsch, Maix Mayer, Carsten Nicolai, Olaf Nicolai, Neo Rauch, Ricarda Roggan, Yehudit Sasportas, David Schnell, Annelies Strba, Matthias Weischer

Eine nachvollziehbare Begründung für die Ablehnung gab es nicht.
Es hieß im Ablehnungsschreiben:
"Owing to the limited amount of space available at the show, your gallery was unfortunately not among those initially chosen for inclusion in Art 42 Basel. However, the Art Basel Committee has placed your gallery on the waiting list for the Art Galleries sector".

Mit der Ablehnung der Galerie durch die Galeristen der Jury wird nicht nur der Galerie der Zugang zum wichtigsten internationalen Messeplatz für Kunst versperrt, sondern im noch extremeren Maße den Künstlern.
Dieser Ausschluss trifft dann auch Sammler, Museen, Kuratoren und Kritiker, die so nicht die Möglichkeit haben, sich über die aktuelle Entwicklung dieser Künstler auf der Art | 42 | Basel zu informieren.

Unsere Galerie hat mit ihrer Arbeit die Entwicklung des Kunstmarktes in den letzten 20 Jahren wesentlich gefördert. Das ist uns durch die langfristige und nachhaltige Arbeit mit den Künstlern gelungen, an deren Entwicklung wir aktiv teilhaben und deren Weg wir stetig begleiten. Diese Entscheidung einer Nichtzulassung wurde offensichtlich nicht auf der Grundlage einer künstlerischen Beurteilung gefällt.

Gerd Harry Lybke

und wir sind doppelt verwundert. Zum einen darüber, dass eine Nichtzulassung diese Galerie betrifft, zum anderen, dass die Ablehnung öffentlich gemacht wird. Eigentlich wünschte man sich jetzt die Liste aller abgewiesenen Galerien. Schliesslich ist die ART Basel nicht irgendeine Messe noch ist die Galerie EIGEN+ART irgendeine Galerie. Sie hat für die Annerkennung der ostdeutschen Malerei einen wichtigen Beitrag geleistet, der nicht zu unterschätzen ist. Gleichzeitig ist es ihr gelungen, mit ihren Künstlern und Künstlerinnen einen durchaus eigenständigen Beitrag zur Galerieszene Deutschlands zu leisten.

Seltsam, seltsam....

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