Andere Instrumente?

6. Januar 2010 / Eingestellt von thw um 12:00 /

Hätte ich nicht selbst in meinen jungen Jahren ein Cocker-Spaniel gehabt, schwarz und wuselig, würde ich diesen Titel gar nicht verstehen. So aber könnte die Einladung auch für mich sein, persönlich. Der Cocker hatte den Namen 'Jolly', obwohl ich mir, was die Schreibweise angeht, nicht sicher bin.
Zumindest der Titel ist preiswürdig, oder gibt es noch anderer Vorschläge für den schönsten Ausstellungstitel des Jahre 2009...





EINLADUNG
Kunsthalle zu Kiel
COCKER SPANIEL AND OTHER TOOLS FOR INTERNATIONAL UNDERSTANDING
Bis 10. Januar 2010
RAHMENVERANSTALTUNGEN ZUM AUSSTELLUNGSENDE


Jo Longhurst, I know what you are thinking, 2003
© Besitz der Künstlerin

• Donnerstag, 7. Januar um 18 Uhr
COCKERSPANIEL IM DIALOG
Lebenslang: Freundschaft zwischen Mensch und Hund
MODERIERTE FÜHRUNG: Dr. Dorit Feddersen Petersen | Julia Schönfeld |
Dr. Peter Thurmann
• Sonntag, 10. Januar um 16 Uhr
KÜNSTLERFÜHRUNG mit Jo Longhurst | Julia Schönfeld
Am kommenden Sonntag, 10. Januar, geht in der Kunsthalle die Ausstellung Cocker Spaniel and other tools for international understanding zu Ende. Zwei Rahmenveranstaltungen bieten die Möglichkeit, in einen Fachdialog mit Ausstellungsmachern, Hundeexperten und Künstlern zu treten. Am Donnerstag, 7. Januar um 18 Uhr führt Dorit Feddersen-Petersen, Dozentin für Zoologie der CAU, durch die Ausstellung. Ihr Thema: Der Hund als öffentliches und privates, natürliches und domestiziertes Wesen – eine biologisch, soziologisch, verhaltenswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Ausstellung. Die moderierte Führung endet bei dem Video Vicino a Torino muore un cane vecchio, 2003 von Diego Perrone, das bei den Besuchern kontroverse Diskussionen ausgelöst hat.
Mit einer besonderen Künstlerführung endet die Ausstellung am Sonntag, den 10. Januar 16 Uhr. Die Englisch Whippets der in London lebenden Künstlerin Jo Longhurst sind auf Ausstellungsplakaten in der ganzen Stadt präsent. Stets in gleicher Pose, stets vor neutralem Hintergrund blicken sie den Betrachter an und sagen, so Jo Longhurst im Titel: I know what you're thinking. Damit unterstreich Longhurst ihren Anspruch, das emotionale Verhältnis von Mensch und Hunden darzustellen. „Der Hund hat keine soziale Maske und erwidert unseren Blick. Aber es ist nicht leicht, uns in seinen Kopf zu bekommen. Trotz der Aufforderung durch seinen Blick ist es uns unmöglich zu wissen, ob er denkt oder was er fühlt.“, philosophiert die Künstlerin, die selbst Hundebesitzerin ist, über die Unwägbarkeiten in der Hund-Mensch-Kommunikation. Jo Longhurst beschäftigt sich seit 2001 mit Whippets, einer in Großbritannien sehr beliebten Windhundrasse, und beobachtet deren Züchter bei der Suche nach Perfektion. Auch wenn Jo Longhurst ausschließlich Hunde fotografiert, gilt ihr Interesse der Beziehung zwischen Mensch und Tier, in der Macht, Kontrolle, Liebe und Begehren eng miteinander verknüpft sind. Die Künstlerin konstruiert menschliche Identität über die Gestalt des Hundes, indem sie die Hunde so fotografiert, als ob sie Menschen wären.

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