Ein Staatskünstler
29. Juni 2009 / Eingestellt von thw um 12:34 /
Erst mit diesem Hinweis auf dem Newsletter Kupäd habe ich den Artikel über Olafur Eliasson entdeckt, den Ingeborg Ruthe im Magazin der Berliner Zeitung am Wochenende veröffentlicht hat.
Das liest sich flüssig, aber bleibt doch unvollständig. An anderer Stelle hatten wir ja schon vermeldet, dass der Hauptstadtkulturfonds 190.000 € Herrn Eliasson zur Verfügung stellt. Dabei wird es sich wohl um eine Ausstellung handeln, wahrscheinlich im Martin-Gropius-Bau. Das ist zwar kein staatliches Ausstellunghaus, die "keine Anstalten machen", dem Künstler die Pforten zu öffnen. Aber der Martin-Gropius-Bau wird wohl auch reichen.
Nun ist dem Artikel zu entnehmen, dass Berlin das Projekt einer UdK-Professur bis 2011 mit einer Million Euro unterstützt. Und damit Herr Eliasson sich nicht in den gewöhnlichen Sphären einer Kunsthochschule bewegen muss, unterrichtet er in seinem erweiterten Studio mit dem hochtrabenden Titel 'Institut für räumliche Experimente' .
Mit diesen Geldtöpfen im Hintergrund lässt sich dann auch schön schwafeln. Denn der Künstler sieht das Amt nicht als Bürde. Wortlaut OE:
"Ganz im Gegenteil. Dafür fließt öffentliches Geld, das ist ein großer Vertrauensbeweis der Stadt. Ich nehme das sehr ernst. Ich habe großes Zutrauen in die Idee von Öffentlichkeit."
Und ich dachte, mit dem Ende der DDR wäre auch das Ende des Staatskünstler gekommen. Ich habe mich getäuscht. Ich habe großes Misstrauen...
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