Lieber Carlo,

1. März 2009 / Eingestellt von thw um 13:33 /

zugebenermassen kenne ich das Problem aus direkter Observation. Alle Jahr wieder steht im Hamburger Bahnhof dem 'Museum der Gegenwart' alles still, vor allem die Türen am Eingang. Kein Durchgang, kein Überblick, kein Museum und keine Gegenwart. Und das für acht Euro... (Aber Du hast doch einen Presseausweis oder?)

Und im Informationsdienst 422 auf Seite 4 reitest Du eine heftige Phillipika gegen den neuen Direktor der Nationalgalerie Udo Kittelmann und macht ihn für etwas verantwortlich, dass er nicht zu verantworten hat. Vielleicht ist es zulässig in diesem Falle von Erblasten zu sprechen, die Herr Schuster hinterlassen hat. Ein Programm braucht eine gewisses Vorlaufzeit, mindesten drei Monate wenn nicht sechs, und Herr Schuster hätte es sich wohl verbeten, dass sein Nachfolger sich in seine 'Geschäfte' einmischt, wenn er noch gar nicht im Hause ist.

Geduld, Geduld, lieber Carlo, Berlin wurde auch nicht an einem Tag erbaut genauso wenig wie ein neues 'Museum für Gegenwart'. Hättest Du die Präsentation von Liam Gillick im Hamburger Bahnhof miterlebt, wäre Dein Urteil wohl milder ausgefallen. Endlich vollzieht sich im Hause eine Art Generationswechsel, der notwendig ist. Und ich nehme Udo Kittelmann gerne die Bemerkung ab, dass er im Moment einen vierzehn Stunden Tag hat.

Es braucht noch viel mehr, um aus einem ramponierten Luxusdampfer für die High Society Schnellboote für die Jetzt-Zeit zu machen. Aber Udo wird das Ding schon schaukeln, mit ein bisschen Zeit...


Mit besten Grüßen


Thomas

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