Sonntag, der 13.

13. Januar 2008 / Eingestellt von thw um 16:38 /

Q.E.D.

Wer sie noch nicht gesehen hat, hat heute dazu die letzte Gelegenheit, noch 1 3/4 Sunde. Es lohnt sich.
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Die Ausstellungen von Sigalit Landau und die Themenausstellung 'history will repeat itself' schließen am Montag endgültig ihre Pforten.

Ebenfalls schließt die Pforten die Ausstellung zur Gruppe 'Geflecht' in der Galerie Parterre. Die Ausstellung findet statt im Rahmen des Projektes 'Aus der Traum? Künstlerische Aufbrüche und Reflexionen seit '68' und ist von daher doppelt sehenswert. Ihr folgt im Anschluss eine Ausstellung von zum Werk und Wirken von Robert Rehfeldt, den man im Westen wohl noch unterschätzt.





Robert Rehfeldt: Neujahrsgruß an Joachim John, Freiheit für die Kunst, 1965 © 2008 Archiv der Akademie der Künste
Foto: Ripke



Mit seiner Mail-Art erlangte Robert Rehfeldt (1931-1993) nicht nur seine bis heute ungebrochene künstlerische Bedeutung, sondern entwickelte ebenso ein kulturpolitisches Engagement über die restriktiven Grenzen der DDR hinaus.
Rehfeldt war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bewusst aus Österreich in die sowjetische Besatzungszone gezogen, um als Künstler am Aufbau einer sozialistischen Ordnung mitzuwirken. Nach einer Ablehnung an der Ostberliner Kunsthochschule studierte er von 1948 – 1953 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg im Westteil der Stadt bei den Professoren Alexander Camaro, Wolfgang Hoffmann und Willy Robert Huth. Robert Rehfeldt, der seinen Wohnsitz in Pankow nie aufgegeben hatte, war nach 1953 als Gelegenheitsarbeiter, Hilfsgrafiker, Pressezeichner und Bildjournalist tätig. Seit 1963 arbeitete er als freischaffender Künstler und beschäftigte sich seit 1966 auch mit Fotografie, Lichtkinetik, Super-8-Filmen und visueller Poesie.
Entscheidende Bedeutung erlangte Rehfeldt als Mailartist. Ab Mitte der 1960er Jahre kam Rehfeldt über polnische Künstler und den Westdeutschen Klaus Groh in Kontakt mit der internationalen Mail-Art-Szene. Es gelang ihm, ein weit reichendes Netz zwischen Ost- und Westeuropa, den USA und Lateinamerika aufzubauen, wodurch er zu dem Künstler in der ehemaligen DDR wurde, der über die meisten internationalen Beziehungen verfügte. Neben der zeitaufwendigen Kontaktkunst-Contart leitete er von 1972 – 1987 den Mal- und Zeichenzirkel "Palette Nord" in Berlin-Pankow, aus dem zahlreiche Künstler hervorgingen. 1974 war Robert Rehfeldt Gründungsmitglied der Galerie Arkade Berlin, 1986 organisierte er den 1. Mail-Art Kongress in der DDR.
Die Ausstellung will Rehfeldt nicht auf das eine oder andere festlegen, sondern den künstlerischen Grenzgänger lebendig werden lassen. Mit Film- und Tondokumenten nähert sie sich dem "Phänomen" Rehfeldt ebenso, wie sie Beispiele seiner Mail-Art, Grafiken, Zeichnungen und Fotografien vorstellen wird.



23. Januar - 24. Februar 2008
Galerie parterre
Danziger Straße 101
10405 Berlin

Pressegespräch: 22. Januar 2008 | 18 Uhr

Eröffnung: 22. Januar 2008 | 20 Uhr

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