Darf der das?

4. Dezember 2007 / Eingestellt von thw um 12:59 /





Natürlich darf Holger Liebs über die Kollegen (meistens Kollegen, weniger Kolleginnen) richten beziehungsweise deren Veröffentlichungen einer kritischen Betrachtung unterziehen, wie er es im heutigen Feuilleton der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel 'Darf die das?'getan hat.
Leider findet sich der Artikel nicht online, sodass man auf Papier zurückgreifen muss.
Wir schließen uns den positiven Urteilen, was Draxler und Falckenberg betrifft, gern an. Nur haben wir bei dem Buch von Hanno Rauterberg nach drei Viertel des ganzen Pensum die Geduld verloren. Und würden das Buch gerne mit dem Titel versehen 'Und das ist ein Buch über Kunst?!', eine Erweiterung des ursprünglichen Titels 'Und das ist Kunst?!'. So viele Widersprüche, zum Teil auf einer Seite, mag für den Autor noch nachvollziehbar zu sein. Für eine Beschreibung zeitgenössischer Kunst ist das unzureichend und gibt am Ende tatsächlich keine Antwort.
Mit dem Hinwendung auf das Werk von Rodney Graham zieht Holger Liebs gekonnt seinen Kopf aus der Schlinge, die er sich selbst geknüpft hat. Im Wortlaut:

"Im besten Falle vermag der Kritiker heute alle Rollen gleichzeitig zu spielen - und dennoch zu schlüssigen Urteilen zu gelangen: und zwar im Sinne Walter Benjamins, der meinte, das Publikum müsse sich durch den Kritiker ins Unrecht gesetzt sehen - und sich dennoch von ihm vertreten fühlen.
Die Kunstpublizisten von heute glauben jedoch, die Kunst von heute müsse nicht mehr verteidigt werden. Also schlagen sie sich auf die Seite des Publikums - und sehen sich gezwungen, die Kunst zu maßregeln, zu bändigen, sie einzugrenzen und ihr Vorschriften zu machen. Doch ist diese Kunst weit darüber hinaus, sich eingrenzen zu lassen."

Verteidigung? Maßregelung? Diese Kunst? Und die andere?

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