Abrechnung!

28. Oktober 2007 / Eingestellt von thw um 10:36 /

So könnte man den Artikel, zum Sonntag, bezeichnen, der am vergangenen Samstag in der Welt veröffentlicht wurde. Unter dem dem Titel 'Kunst erkennt man am Preis' setzt sich Piroschka Dossi mit der Gier des Kunstmarkts auseinander.

"Der Preis als definierender Bestandteil des Kunstwerks ist Kulminationspunkt einer Logik, in der Kunst nicht mehr zu sein scheint als ein Spiegel unserer Gegenwart und der sie durchdringenden Prinzipien des Marktes. Eine Voraussetzung für dieses "Nullsummenspiel" zwischen Gegenwart und Kunst ist die Auflösung verbindlicher Qualitätsmaßstäbe."

Dem Verlust der Qualitätsmaßstäbe kann man widersprechen, denn die könnten auch außerhalb der Logik des Kapitals bestimmt werden. Das setzt allerdings voraus, dass es ein derartiges Außen gibt. Diese Logik aber ist auf dieses Außen angewiesen, weil sie es braucht als Konterpart ihrer eigenen Logik.
Die klärenden Worte sind eindeutig, aber am Ende hin wird es aufrührerisch:

"Kunst ist eine der wenigen Domänen, die Freiheit verspricht in einer von Ökonomisierung, Effizienzgedanken und Gewinnstreben geprägten Gegenwart. Diese Domäne ausschließlich dem Markt zu überlassen, käme im Sinne Baudrillards einem Verzicht auf Distanz und Freiheit und einem Verlust an Transzendenz gleich. Wenn wir nicht wollen, dass es dazu kommt, müssen wir uns bewusst werden, dass wir selbst Akteure im Marktsystem sind und uns darauf besinnen, was wir in der Kunst suchen, was wir in ihr wahrzunehmen bereit sind - und dies auch einfordern."

Was tun wir hier eigentlich? Doch nur das!

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