Kunst statt Berlin

Gerade rechtzeitig zum Jahresbeginn bietet die Berliner Zeitung heute in einer Beilage großzügige Einblicke in und auf die Kunststadt Berlin, deren Boom besonders in der Stadt selbst gefeiert wird. Da wirken die Worte von Marius Babias wie Sand im Getriebe, weil sie diesen 'Aufschwung' kritisch in Frage stellen. Dabei beziehen sich die Interviewer Kito Nedo und Sebastian Preuss auf sein Buch 'Berlin. Die Spur der Revolte'. Leider aber ist das Buch ziemlich unlesbar und ich würde es meinen Feinden schenken, denn es ist geprägt von einem selbstgenügsamen Jargon nach dem Motto: Wir wissen es eben besser!, der einem nach fünfzig Seiten auf die Nerven geht. Dafür 'entschädigt' das Buch zu Anfang mit einer dreißigseitigen Bilderstrecke zu Berlin.
Die Beilage enthält sich solcher Bewertungen und führt dagegen Personen, Orte und Werke auf, die allen keine Entdeckungen sind, aber darum geht es ja hier nicht. Da sind die Besuche bei den Matschinsky-Denninghoffs und bei Walter Womackas bemerkenswerte 'Ausflüge', auch wenn ich mich selbst an den Skulpturen von Matschinsky-Denninghoff satt gesehen habe. Ich bin einfach zu lange 'in dieser Stadt'.... Kunst statt Berlin....