Crisis? What Crisis?

28. Januar 2007 / Eingestellt von thw um 16:23 /

Es ist schon ein weiter Weg bis nach Zürich, aber einerseits kenn ich die Stadt schon seit Jahrzehnten und andererseits ist das Thema auch relevant für mich...Also hier ein Hinweis, fast in eigener Sache...

guest_*talk 01 -->  Barbara Basting: Im Spagat zwischen Mainstream und Nische.
Es ist heute fast schon trivial, von einer «Krise der Kunstkritik» zu sprechen. Allerdings ist diese Krise sehr paradox; wie der amerikanische Kunstwissenschaftler James Elkins jüngst sehr treffend festgestellt hat, ist die «Kritik zwar am Sterben, zugleich aber ist sie allgegenwärtig.» Sicher ist jedenfalls, dass die Kunstkritik in Publikumszeitungen heute in Bedrängnis geraten ist. Warum das so ist, soll ebenso Thema von Vortrag und Diskussion sein wie die Frage, ob und in welcher Form es sie überhaupt noch braucht. Barbara Basting (*1963 in Stuttgart), studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Konstanz und Paris, Staatsexamen. 1989-1999 Redaktorin der Kulturzeitschrift „du“, danach freie Journalistin u.a. für FAZ, WoZ, Weltwoche, Tages-Anzeiger. Seit 2001 Redaktorin im Kulturressort des Tages-Anzeigers.:
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Mittwoch, 31. Januar 2007, 19.00 Uhr; Barbetrieb ab 18.30 Uhr; F+F Schule für Kunst und Mediendesign, Aula im Erdgeschoss, Flurstrasse 89, 8047 Zürich. Der Vortrag ist öffentlich. Eintritt frei.
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(kunst)kritik? gossip! soll verschiedene Blickwinkel zur Frage einnehmen, wie es kommt, dass Kunstkritik in der Medienberichterstattung (egal ob tägliche News oder spezialisierte Fachzeitschrift) und im Kunstbetrieb keinen Stellenwert mehr hat. Wie erklärt sich dieser Wertewandel? Wird er überhaupt wahrgenommen? Ist dieser Wandel von Bedeutung? Ist er dem gegenseitigen Verdrängungskampf der Medien- und Verlagsunternehmen anzulasten? Oder der Professionalisierung und Ökonomisierung von Kunst und Kultur? Wie nehmen dies Leute wahr, die in der Kunstvermittlung tätig sind? Was ist an die Stelle der Kritik getreten? Leseservice? Personality-Report? Glam-Review? Oder gehen der Kritik und somit auch ganz bestimmten Erzählstrukturen des Kunst- und Kulturbetriebs die medialen Bühnen verloren, weil sie angesichts eines vorfinanzierten Kunstbetriebs nicht mehr notwendig sind (weder für die Kunst noch für die Medien)? Wie verhalten sich die KünstlerInnen zu diesen Fragen? Wie wichtig ist für sie der fortlaufende Diskurs der Kritik jenseits der Hoffnung, selber Teil des medialen Name-Droppings zu sein? Wie kritisieren KünstlerInnen die Werke und Haltungen ihrer KollegInnen? Wie sprechen sie über die Kunstvermittlung und damit auch über die Kritik?

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Und die Fragen sollte man sich zu Gemüte fragen und vielleicht sogar den Versuch unternehmen, sie zu beantworten. Wobei schon die Unterscheidung zwischen fest angestellten Redakteur/in und frei flottierendem Kritiker/in einen relevanten Unterschied macht. Der Unterschied kann dann auch dazu führen, seinen eigenen Blog zu eröffnen, um seine Meinung veröffentlichen zu können...


kommende guest_*talks
28.03.2007, Simone Schardt: Crisis? What Crisis?
11.04. 2007, Lioba Reddeker: Art Critics Award, KünstlerInnen bewerten KritikerInnen.
18.04.2007, Stefan Römer: Zur Frage einer künstlerischen Kunstkritik.
23.05.2007, Jutta Koether: Touch and Resist.
30.05.2007, Foyer F+F: Podium zum Thema mit Gästen.
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Programm guest_*talks: Daniel Hauser, Leiter Studiengang bildende Kunst

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