Pausenbrote? Eigene?

10. Mai 2008 / Eingestellt von thw um 09:02 /

"Vorsorglich weise ich darauf hin, dass knurrende Mägen mit eigenen Pausenbroten zu füttern wären ...Getränke kaufe ich." (Christoph Tannert)


Circa 410 Künstlerinnen und Künstler haben in den letzten Tagen Nachricht erhalten. Nur wenige werden sich über diese Nachricht freuen. Die Personen hatten sich mit einem Beitrag für das Projekt 'Kunstinvasion' zur 'Inauguration' der Berliner Kunsthalle beworben.

Ich war angefragt worden, an der Jury teilzunehmen und und hatte zugestimmt, in
der irrigen Annahme, es handele sich um eine normale Anzahl von vorjurierten vielleicht siebzig Bewerbungen, die an einem langen Vormittag beurteilt werden können. Dass kein Honorar für diese Tätigkeit vorgesehen war, war akzeptabel.

Eine Liste mit den Bewerbungen wurde mir zugestellt und die Liste umfasste circa 410 Namen. Eine beigelegte DVD enthielt weiteres Material zu den Künstlern. Das Künstlerhaus Bethanien unter seinem Leiter Christoph Tannert zeigte sich ebenso überrascht wie erfreut.

In Vorbereitung auf die Sitzung am vergangenen Donnerstag habe ich nach dem Ausschreibungstext gesucht und nach der Einladung. Den Text und die offiziellen Einladung mit Ort und Zeitpunkt der Sitzung suchte ich vergebens in dem mir übergebenen Material. Beides war vorher nur in einer Email angekommen, die ich leider übersehen hatte. In dieser Email fand sich dann auch der Hinweis auf die Pausenbrote.

Angesichts der Anzahl der Bewerbungen habe ich eine Durchsicht der Unterlagen nach kurzer Zeit beendet, weil ich eine derartige Arbeit als freier Kritiker nur mit einem angemessenen Honorar (mir) leisten kann.

Geht man davon aus, dass jede Bewerbung in der Ansicht circa eine Minute in Anspruch nimmt, dann hätte diese bloße Ansicht fast sieben Stunden gedauert.

Ich habe vor Ort meine Verwunderung über das Verfahren kund getan. Von Seiten des Künstlerhaus Bethanien sah man sich im Recht. Vor der eigentlichen Abstimmung habe ich meine Jurytätigkeit beendet, weil ich diese Tätigkeit in der zeitlichen Enge und angesichts der gegebenen Situation weder vor den Künstlern und Künstlerinnen noch vor mir selbst verantworten konnte und wollte. Das mir überlassene Material habe ich vor Ort zurück gelassen.

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