Zu Recht

11. April 2008 / Eingestellt von thw um 08:57 /




Gestern gab die AdKV bekannt:

Am Donnerstag, den 17. April 2008, um 17 Uhr vergibt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE auf der Kölner Kunstmesse an ihrem Stand (Halle 5.2, Stand H-061) den ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik an Rudolf Schmitz.

Rudolf Schmitz, 1951 in Wattenscheid geboren, hat Germanistik, Politikwissenschaften und Kunstgeschichte in Bochum und Marburg studiert und arbeitet seit 1984 als freier Kritiker sowie Katalog- und Filmautor. Seit 1994 publiziert er regelmäßig u.a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Parkett, Archis, Frame und anderen Medien, seit 1995 ist er als Filmautor zunächst für den Hessischen Rundfunk, später auch für arte-tv tätig. 2000 erhielt er den Carl-Einstein-Preis für Kunstkritik.

Rudolf Schmitz gehört zu den stilistisch herausragenden und inhaltlich hochdifferenziert argumentierenden freien Kritikern in Deutschland. Seine Sprachleistung verbindet analytische Tiefe mit großer moralischer Integrität und einer wohltuenden Sachlichkeit gegenüber dem einzelnen künstlerischen Werk. Seine Kritik fällt nicht durch schnelle, modeabhängige Urteile auf, sondern tritt mit langfristig entwickelten, wiedererkennbaren Kriterien an Kunst und Kunstinstitutionen heran. Schmitz formuliert „mit Gelassenheit, präzise, nüchtern und hingebungsvoll“ so das Urteil der Jury.

Der Preis soll nicht eine einzelne journalistische Leistung, sondern ausdrücklich Rudolf Schmitz’ langjährigen Karriereweg als freier Kritiker, die Kontinuität im Niveau seiner Arbeit sowie sein breites Textspektrum ehren, das vom Tagesjournalismus bis zur Katalogpublikation reicht.

Die ADKV zeichnet in diesem Jahr bereits zum 10. Mal das Engagement freier KunstkritikerInnen aus. Seit 2006 wird der Preis in Kooperation mit der ART COLOGNE vergebenen, die auch das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro stiftet.

Kunstkritik hat einen entscheidenden Anteil an der Rezeption und Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Diese kritisch hinterfragende und unabhängig reflektierende Tätigkeit zu fördern und Kritikerinnen und Kritiker in ihrer oft mühsamen und finanziell wenig einträglichen Arbeit zu unterstützen, ist der ADKV ein großes Anliegen. In diesem Sinn zeichnet der Preis für Kunstkritik Qualität, Professionalität, Risikobereitschaft und Unabhängigkeit aus.

Mit dem Preis für Kunstkritik wurden in den vergangenen Jahren ausgezeichnet: Hans-Christian Dany (1999), Stefan Römer (2000), Jan Verwoert (2001), Renate Puvogel (2002), Raimar Stange (2003), Gregory Williams (2004), Dominic Eichler (2005), Catrin Lorch (2006) und Ludwig Seyfarth (2007).



Rudolf Schmitz ist ein würdiger Preisträger. Er steht für eine kritische und autonome Funktion der Kunstkritik, die sich offensichtlichen und verborgenen Gefährdungen ausgesetzt sieht. Das sieht Stefan Kobel in seinem Hinweis auf artnet ähnlich.

Wir gratulieren herzlich!

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