Zwei zu viel, einer zu wenig...

3. April 2009 / Eingestellt von thw um 15:36 /

Das könnte das Resümé der Veranstaltung im neuen berliner kunst verein von gestern Abend sein. Anlass war die Eröffnung einer Ausstellung zum 40 jährigen Jubiläum des Neuen Berliner Kunstverein.

Im Rahmen dieser Eröffnung einer Ausstellung, die den Eindruck machte, als habe man sie schon vorher in den Räumen gesehen, fand man sich auch zu einem Podiumsgespräch zusammen. Auf dem Podium saßen Leonie Baumann, Geschäftsführerin der NGBK , Nicolas Schaffhausen, Direktor von Witte de With in Rotterdam und Kommissar des deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig, die Künstlerin Monica Bonvicini und René Block sowie die Gesprächsleiterin Catrin Lorch, nicht zu vergessen der Hausherr Marius Babias.

Der Raum davor war voll und die Akustik schlecht, wie man danach von den Besuchern erfahren konnte.
Mit einem Rückblick auf die Geschichte beider Kunstvereine eröffnete Catrin Lorch die Diskussion, die keine war, sondern eher einem Gesprächsfaden glich, wobei das Gespräch zuweilen dann auch ziemlich fad war. Das lag wohl auch am Podium selbst, das sich sowohl am Nachbarn oder Nachbarin erfreute als auch am Thema. Schließlich war der Unterschied zwischen dem NBK und der NGBK ein großer Freudenspender. Wo ersterer eher dem imperialen Prinzip verpflichtet ist, kann die NGBK mit dem kooperativen Modell dagegen halten. Im Unterschied zwischen beiden übersah man dann die Frage der Fragen: Welche Bedeutung kann ein Kunstverein am Beginn des 21. Jahrhundert im gesamtgesellschaftlichen Kontext beanspruchen? Diese Frage mag indirekt beantwortet worden sein, aber der Hinweis auf das neue Programm des NBK ließ sich nicht direkt als deutliche Programmatik identifizieren.

Schon ein Blick auf die Wand der Kataloge, die in den vergangenen vierzig Jahren erschienen sind, ließ deutlich werden, welche Fehlstellen vor allem in den achtziger Jahren im Verein produziert wurden. Und Fehlstellen wies schon diese Diskussion auf, kein Wort zur Kunst in der gegebenen Situation, kein Gedanke an eine Rezessionsästhetik. Vielleicht ist das zu viel verlangt, aber...
Vielleicht muss man bis zur nächsten Diskussion warten....

P.S.: Die Aufzählung im Titel bezieht sich auf die anwesenden Kunstvereine. René Block verwies auf die Freunde der Nationalgalerie, die sozusagen auch ein Kunstverein sind. Nicolas Schaffhausen ergänzte das mit dem Hinweis auf 'Kunstwerke' . Recht getan....

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