Kritik? Kritik! Kritik!

19. Juni 2007 / Eingestellt von thw um 15:27 /

"Vorteilhaft ist dabei die Selbstkorrekturkompetenz des einzelnen Kritikers, entscheidend aber die des Systems. Deshalb muss es viele unterschiedliche Medien, viele Zeitungen, viele Textsorten, viele Kritiker geben, doch vor allem müssen die Leser in der Lage sein, sich in einen Text zu versenken, um mit ihm und in ihm die Welt neu zu entziffern." schreibt der Literaturkritiker und Alfred-Kerr-Preisträger Hubert Winkels heute im Tagesspiegel.

Unbeding lesenswert. Was sagt uns das für den Bereich der Kunstkritik?

"Warum geht uns der weltbewegende, ekstatisch-grandiose, größenwahnsinnige Anspruch der Kritik heute ab? Warum sind wir bescheiden und vernünftig und bedienen unser Publikum und nehmen uns selbst zurück? Gegenfrage: Für was hätten wir denn mit dem Einsatz aller Mittel zu kämpfen? Gegen wen hätte man - wie der Davidsbündler Kerr - seine Steine mit aller Kraft zu schleudern? Welche ästhetischen Inszenierungen wären mit der politischen Macht derart verkoppelt, dass sich ethische und ästhetische Auflehnung wie von selbst verbänden? Was geht uns triftig, schmerzlich wirklich an - außer wir uns selbst?" zitiert der unerlässliche 'Perlentaucher'.

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